Markant ragt der Falkertspitz mit seinen 2308 Metern in den strahlend blauen Himmel. Mit seiner spitzen Form ist er leicht zu erkennen und hebt sich von den übrigen hügeligen Nockberge ab, deren vorwiegend runde Form übrigens auch namensstiftend war (die Form soll an Nocken erinnern). Respektvoll schaue ich zum Gipfelkreuz, das von unserem Ausgangspunkt – dem Heidi Hotel – nur ganz klein zu sehen ist. Trotz der bevorstehenden Steigung starten wir motiviert in Richtung oben.
Steil bergauf: vom Heidi Hotel zum Falkertspitz wandern
Die ersten eineinhalb Stunden bleibt „rauf“ unsere Devise. Wir wandern durch grüne Almwiesen, vorbei an grasenden Kühen dem Gipfel entgegen, während der Falkertsee und das Hotel zu unseren Füßen immer kleiner werden. Den kleinen Pfad folgend steigen wir über Steine, Wurzeln und Grasbüschel, entdecken bunte Blumen und umrunden großräumig die neugierigen Kühe. Nicht nur wir, auch unsere beiden Mädels (frisch gebackene 6 und 3,5) begleiten uns voller Begeisterung. Der Weg, der immer wieder zum Kraxeln animiert, ist genau nach ihrem Geschmack und bringt Extra-Motivation.
Während der vielen Pausen genießen wir die beeindruckende Natur des Biosphärenparks Nockberge. Die Landschaft oberhalb der Baumgrenze ist für uns „Flachländer“ eine völlig neue Welt, die massiven Berge rundherum versetzen uns stets aufs Neue ins Staunen; und als über unseren Köpfen tatsächlich ein Steinadler seine Kreise zieht und wir das Pfeifen der Murmeltiere hören, ist die Szenerie einfach nur perfekt.
Aussichten von 2300 Meter: der Gipfel am Falkertspitz
Schritt für Schritt nähern wir uns dem Gipfelkreuz. Auch wenn die Pausen immer länger werden und das Tempo langsamer, kommen wir stetig voran (nicht unwesentlich ist dabei auch ebenso stetig anwachsende Wolkendecke). Erschöpft aber glücklich stehen wir kurz darauf am Gipfelkreuz. Lassen unsere Blicke über diese sagenhaft schöne Landschaft schweifen, entdecken winzig kleine Wanderer am Bergkamm des benachbarten Rödresnock oder im Sonntagstal und genießen unseren kleinen Triumph.
Auf 2300 Höhenmeter sind wir wohl noch nie gewandert, die über 500 Höhenmeter Steigung sind ebenfalls Premiere bei den meisten von uns. Der Wind am Gipfel und die noch immer wachsende Wolkendecke bringen uns dazu, schon bald aufzubrechen. Immerhin liegt noch der Rückweg durchs Sonntagstal vor uns.
Durchs Tal der Murmeltiere zum Falkertsee – Rückweg übers Sonntagstal
Hinunter wird es gemütlicher (immerhin geht es jetzt quasi nur noch bergab), landschaftlich aber mindestens genauso reizvoll. Während wir den Aufstieg über den Bergkamm gewählt haben, wandern wir nun durchs Sonntagstal zurück zum Ausgangspunkt. Der Weg – etwas länger, aber dafür weniger steil – führt durch ein idyllisches Tal zwischen Falkertspitz und Rödresnock. Nachdem wir eine kleine Kuhherde passiert haben (Mutprobe für unsere Große) und immer wieder staunend auf den Gipfel zurückgeschaut haben (da waren wir echt oben!) erreichen wir den Eingang des Sonntagtals.
Der Blick geht zwischen den beiden massiven Bergen hin und her und hinein in das malerische Tal. Vor uns baumlose Wiesen, ein paar Kühe, die abenteuerlich die Berghänge hinaufklettern und einfach nur gewaltige Naturlandschaft. Immer wieder hören wir Murmeltiere pfeifen, sehen können wir leider keine (dafür waren dann doch zu viele Wanderer unterwegs). Wir entdecken ein kleines Wasserreservoir, wandern zwischen großen Felsen hindurch, beobachten abenteuerlustige Kletterer, die einen der beiden Steige auf den Falkertspitz hochklettern und genießen die Ruhe. Nach eineinhalb Stunden erreichen wir den Falkertsee – einen wunderschönen kleinen Bergsee, den wir schlussendlich noch zum Teil umrunden.
Müde kehren wir ins Hotel zurück. Erschöpft vom Anstieg, aber noch immer beeindruckt von dieser Bergwelt hier, die so ganz anders ist, als bei uns zuhause.
Mein Fazit zur Wanderung auf den Falkerspitz
Eine landschaftlich wahnsinnig beeindruckende Wanderung, mit tollen Aussichten, aber auch schwierigen Steigungen und vielen Kuhbegegnungen.
Weitere Tipps von freets
Parkplätze sind direkt am Falkertsee bzw. in der Nähe des Heidi Hotels vorhanden.
Hunde sind am Weg möglich, Kuhbegegnungen sind aber möglich bzw. wahrscheinlich.
Kinderwägen sind hier nicht möglich, auf alle Fälle eine Wanderkraxe oder -trage verwenden
Der Weg ist relativ steil und ein wenig zum Klettern, was ihn für Kinder wieder interessant macht. Unsere Tochter ist den Weg an ihrem 6. Geburtstag gewandert, selbst die kleinere ist mit 3,5 schon ein gutes Stück selbst marschiert.
Einkehrmöglichkeit gibt’s auf dieser Tour nur am Ende (Seehütte).
Die Wanderung kann noch ausgedehnt werden (bspw. über den Rödresnock). Die Nockberge und die Region um den Falkertsee eignen sich sowieso perfekt für Wanderungen jeglicher Art. Wer länger bleiben will (mit Kindern), dem empfehle ich einen Aufenthalt im Heidi Hotel. Wir haben’s sehr genossen.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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