Schon das letzte Mal, als ich durchs Helenental Richtung Stift Heiligenkreuz gefahren bin und diese wunderschön verfärbte Landschaft sah, bekam ich Lust einmal in der Gegend des Wienerwalds zu wandern. Die herbstliche Landschaft hat so reizvoll ausgesehen und die Region südlich von Wien liegt ja quasi ums Eck. Wie gemacht für eine kurze Auszeit in der Natur. So ging es am nächsten sonnigen Sonntag Richtung Mödling mit dem Ziel: Meiereiwiese und Husarentempel.
Wanderung von der Meiereiwiese zum Husarentempel
Nachdem wir unser Auto am großen Parkplatz beim Föhrenhof abgestellt haben, geht es schon los. Gleich zu Beginn findest du zwei große Übersichtstafeln, welche die unterschiedlichen Wege durch den Naturpark Föhrenberge anzeigen. Wir folgen den Holzschildern, die ebenfalls das Ziel bzw. die Route anzeigen. In unserem Fall „Husarentempel“. Wir spazieren an der großen malerischen Meiereiwiese vorbei in Richtung Wald und Husarentempel. Immer den Schildern nach, immer weiter hinauf.
Zugegeben das erste Stück hat es echt in sich. Aber wer eine schöne Aussicht will, muss auch anfangs ein paar Höhenmeter zurück legen, so viel ist klar. Das wunderschön verfärbte Laub am Waldboden, die Buchen zwischen all den Föhren und diese tolle herbstliche Stimmung sind uns Entschädigung genug. (Der Weg war wirklich steil und so im Nachhinein bin ich nicht ganz sicher, ob es auch wirklich die richtige Route war – wir sind der gelben Markierung gefolgt und direkt auf die höchste Stelle gekommen. Möglicherweise gibt’s auch einen humaneren Weg hinauf, du kannst dich da sicher auch bei den Schildern unten informieren). Nach ca. 25 Minuten und ein paar Pausen ist das Gröbste in Sachen Steigung geschafft. Schön, fast ebene, Waldwege führen dich in Richtung Husarentempel. Je weiter wir nach oben kommen, desto stärker werden die Buchen von Föhren abgelöst und desto spärlicher wird das bunte Laub zwischen unseren Füßen. Immer wieder können wir zwischen die Bäume hindurch auf Stadt Mödling und die umliegenden Hügel sehen.
Der Husarentempel: Ziel erreicht
Bald erreichen wir auch das Ziel, den Husarentempel. Eine klassizistische Architektur des 19. Jahrhunderts (vom Architekten Kornhäusl im Auftrag Fürst von Liechtenstein errichtet), die herrlich schön am „Gipfel“ thront. Hier, inmitten der Säulen des Tempels, genießen wir den Ausblick bis nach Wien und noch weiter.
Wieder retour zur Meiereiwiese wandern
Wir folgen der blauen Markierung zurück zur Meiereiwiese (alles ausgezeichnet ausgeschildert). Wobei es noch unzählige andere Wege, vorbei bei der Burg Mödling oder über Hinterbrühl gäbe, für eine ausgedehntere Wanderung im Naturpark Föhrenberge. Uns reicht fürs erste die zweistündige Wanderung, weswegen wir einen anderen, aber nicht extrem ausschweifenden Heimweg aussuchen. Durch den Buchen- und Föhrenwald wieder hinunter in Richtung Föhrenhof und Meiereiwiese.
Die Meiereiwiese lädt übrigens am Ende noch zum Verweilen ein, zum Rasten, in der Wiese sitzen und zu beobachten, wie die Kinder Drachen steigen lassen, die Hunde in der Wiese tollen und sich die Sonne immer weiter senkt. Alles eingerahmt in die herrliche Landschaft des Naturparks, den verfärbten Bäumen und der charmanten Mödlinger Ruine.
Mein Fazit zur Wanderung auf den Husarentempel
Eine schöne, kurze und aussichtsreiche Wanderung bei Wien, die noch ausgebaut werden kann. Empfehlenswert. Durch die Lage nahe Wien ist die Gegend am Wochenende gut besucht.
Weitere Tipps von freets
Parkplatz gibt's beim Föhrenhof
Kinderwagen ist hier nicht möglich
keine Einkehrmöglichkeit, die Wiese bietet sich aber für ein Picknick an.
Du kannst die Wanderung auch anders gehen, oder ausdehnen. Wir haben es recht kurz gehalten, der Weg ist aber gut beschildert und du kommst oft zu Weggabelungen, wo du noch abzweigen oder ausdehnen kannst.
Die Strecke eignet sich auch sehr gut für Räder, es waren eine Menge Mountainbiker unterwegs.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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