Raus gehen. Die Sonnenstrahlen im Gesicht spüren, die aufblühende Natur erkunden und wieder einmal ein neues Stück Heimat kennenlernen. Das waren wohl die Hauptmotive an diesem sonnigen Sonntag, die mich trotz kinderfreier Stunden veranlassten einen kleinen Ausflug zu unternehmen. Wohin war mir dabei weniger klar, Möglichkeiten und unentdeckte Orte gibt’s ja (zum Glück) noch genug in der Gegend. Es waren meine Eltern, die diesen kleinen Rundweg bei Penk vorschlugen. Ein Weg, den sie selbst schon ein paar Mal gegangen sind und mir nun zeigen wollten.
Der Grabensee Rundweg zwischen zwei Jahreszeiten
Gegen Mittag, als die Sonne schon etwas mehr Kraft hat, fahren wir also nach Penk. Eine kleine Ortschaft zwischen Neunkirchen und Gloggnitz, die am Rande eines großen Waldstückes, dem sogenannten Forst, liegt. Nachdem wir unser Auto gegenüber der Kirche bzw. dem Gasthaus geparkt haben biegen wir die nächste Möglichkeit nach links auf den Winkelfeldweg. Zwei Häuserfassaden später befinden wir uns schon wieder draußen, am Feldweg in Richtung Wald. Wir genießen die Aussicht auf die Region. Der Himmel zeigt sich im schönsten Blau, die Sonne wärmt unsere Gesichter.
Dass es noch vor einigen Tagen geschneit hat und deutlich kühler ist, als die Wochen zuvor, merken wir nicht nur am kalten Wind, sondern auch später im Wald. Schon nach wenigen Metern führt der Feldweg in einen Nadelwald. Der Waldboden ist stellenweise mit Schnee bedeckt und bei den Mini-Stromschnellen am kleinen Bach sind noch einige Eiszapfen zu sehen. Trotzdem: Die Sonne zaubert in diese recht winterliche Landschaft warmes Licht und lässt den Wald erstrahlen; und sobald wir diesen wieder verlassen spazieren wir unter dem blauen Himmel durch eine langsam frühlingshaft werdende Landschaft.
Versteckte Waldteiche abseits des Wegs
Obwohl ich ja eigentlich schon genug hätte vom Winter, bin ich begeistert von dieser einzigartigen Stimmung und folge meinen Eltern neugierig, als wir den Weg kurz verlassen, um die sogenannten Waldteiche zu suchen. „Letztes Jahr hat es da nur so gequakt. Das war ein Wahnsinn,“ erzählt mir mein Papa, Amphibienschützer und -liebhaber. Heute quakt es nicht. Es ist noch zu früh, der Winter hat uns noch zu fest im Griff. Im Gegenteil, die Teiche sind mit einer dicken Eisschicht überzogen, die Wasseralgen schimmern im frischen Grün unter dem Eis.
Sommerträumereien und beginnender Frühling in Penk
Nach einigen Metern erreichen wir wieder den Waldweg und folgen der türkisen Markierung der Grabensee Runde. Noch einmal überqueren wir den kleinen Bach und genießen den Wald, der bestimmt im Sommer auch besonders schön ist. Die unzähligen Heidelbeerstauden am Waldboden verraten jedenfalls, dass es hier auch für Naschkatzen jede Menge köstliche süße Heidelbeeren zu finden gibt; und dank schattigem Waldweg und Bach gibt’s dann sicher Abkühlung und Spannung für die Kleinen und Vierbeiner.
Heute ist aber Frühling. Den bekommen wir auch noch einmal so richtig zu Gesicht. In Form von blühenden Palmkatzerl, Haselnusssträuchern und Schneeheide. An einem windstillen Sonnenplatz lassen wir kurz all das auf uns wirken, bevor es wieder retour nach Penk geht. Bergauf, vorbei am Standort einer ehemaligen Burg (etwas abseits des Wegs), die dem Grabensee Rundweg seinen Namen gab. Später spazieren wir noch ein kleines Stück an der Straße und durchs Dorf, was aber nicht weiter tragisch ist. Mir ist jedenfalls klar: ich komme wieder. Wahrscheinlich im Sommer, sicher aber mit Kinder. Die werden es hier nämlich auch lieben.
Mein Fazit zum Grabensee Rundweg bei Penk
Vor allem das Stück direkt am Bach im Wald hat mir echt gut gefallen. Ein ruhiger, wenig anstrengender und noch unentdeckter Weg. Der kurze Rückweg an der Straße ist natürlich nicht sooo schön, aber es ist nur ein kleines Stück.
Weitere Tipps
Parkplatz gibt's gegenüber der Kirche bzw. dem Gasthaus Loibl.
Die Wege sind nicht kinderwagentauglich
Am Anfangs- bzw. Endpunkt gibt's auch einen Spielplatz.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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