Warm ist es geworden. Der Himmel strahlt im schönsten Blau, die Sonne scheint und der Wind hält sich heute zum Glück zurück. Als wir vom Auto aussteigen und Kinderwagen, Trittroller und Kinder startklar machen, merken wir schon, wie gut wir es heute erwischt haben. Jedenfalls herrschen perfekte Voraussetzungen, um auf dem 5km langen Rundweg den Frühling so richtig zu genießen und dabei durch uns unbekannte Natur zu flanieren.
Nach einer anfänglichen Orientierungslosigkeit finden wir rasch den Weg (die Kantine und den Teich linkerhand liegend geradeaus und bei der Kreuzung nach rechts gehen) und folgen neugierig der asphaltierten Straße. Nach wenigen Metern verlassen wir die Ortschaft Rohrbach und spazieren bald völlig alleine bergauf durch die Landschaft. Bald erreichen wir den ersten Punkt unseres Themenwegs: den Obstschaugarten.
Üppige Natur und ein kreativer Spielplatz im Obstsortengarten
Auch hier haben wir Glück. Denn eigentlich würde der Obstsortengarten erst morgen, am 1. Mai, offiziell eröffnen. Dank Streuobsttage und großem Glück ist aber gerade jemand anwesend und wir können den Schaugarten erkunden. Zu sehen gibt es jede Menge: ein Baumlabyrinth, eine üppig blühende Löwenzahnwiese voller – ebenso prächtig blühender – Obstbäume, allesamt fein säuberlich beschildert.
Dahinter der Blick auf den Ort und den kleinen Spielplatz. Die bunt bemalten Holzhäuser im Wald, eine Feuerstelle, eine Rutsche und ein kleiner Motorikweg ziehen sofort die Aufmerksamkeit der Mädels auf sich. An einem der zwei Trinkbrunnen füllen wir unsere Wasserflaschen wieder auf, an regulären Tagen würde eine Kantine für zusätzliche Bewirtung sorgen.
Bald verlassen wir den Obstgarten wieder (in erster Linie, weil er geschlossen wird, ansonsten wären wir hier wohl nicht so schnell weggekommen) und marschieren weiter.
Blühende Obstbäume, sanfte Wiesen und duftender Raps
Die Landschaft verzaubert mich sofort. An einem Rand des Weges reihen sich blühende Obstbäume, am anderen kräftig gelbe Rapsfelder, die ihren süßen Duft versprühen. Ein Stück weiter der Marzer Kogel, der einen eindrucksvollen Hintergrund bietet. Hier ist es still und friedlich, nur hin und wieder begegnen uns Radfahrer oder Spaziergänger, während wir in aller Seelenruhe die Gegend erkunden. Am Blickpunkt „Ein Blick ins Land“ können wir der einladenden Sitzmöglichkeit nicht widerstehen und machen Pause. Viel Wegstrecke haben wir noch nicht geschafft, aber wir lassen uns gerne von der Langsamkeit und Ruhe anstecken.
Als wir an einigen Weinbergen vorbei kommen erschließt sich uns der Blick auf die Teichwiesen. Vom Wasser sehen wir nicht viel, umso mehr aber vom breiten und hohen Schilfgürtel. Dass sich hier Vögel besonders wohl fühlen, leuchtet ein und wir können es kaum erwarten, auch hinunter zu den Teichen zu kommen.
Die Teichwiesen und Beobachtungsstation am Weg
Deswegen (und weil wir doch schon länger unterwegs sind), biegen wir beim Wegeplatz rechts ab und verkürzen so die Runde um einige Kilometer (dadurch verpassen wir aber leider zwei Blickpunkte) und beobachten unsere große Tochter, wie sie am Trittroller den Weg runter saust. Schmunzelnd gehen wir schnellen Schrittes hinterher und treffen uns am Ufer der Teichwiesen wieder. Hier wird der Blick vor allem durch das meterhohe Schilf bestimmt. Überall hören wir Vögel zwitschern, auch wenn wir anfangs keine entdecken können.
Später, bei der Beobachtungsstation, die wir über einen kleinen Umweg auf einen Wiesenweg erreichen, beobachten wir einen Silberreiher, der über das Teichufer fliegt und informieren uns über diverse Vogelarten, die hier mit etwas Glück zu entdecken sind. Wir genießen den Ausblick über die Landschaft, die Ruhe und reißen uns nur schwer von diesem einzigartigen Anblick los.
Der restliche Weg ist nicht mehr lange und führt uns zurück zum Ausgangspunkt.
Mein Fazit zur Runde im Naturschutzgebiet Teichwiesen
Ich muss sagen, wir haben es wirklich super erwischt. Der Zeitpunkt Ende April war einfach perfekt, die Obstbäume haben geblüht und es war schon angenehm war. Wir haben die Runde sehr genossen, auch wenn sie dann doch länger gedauert hat, als erwartet. Ein absoluter Geheimtipp, den wir sicherlich wiederholen werden, vielleicht ja mit dem Rad.
Weitere Tipps von freets
Parkplätze sind am Ausgangspunkt in Rohrbach vorhanden
Am Ende liegt die Teichkantine (bzw. das Strandbad), die zu einer Einkehr (oder einem abschließenden Sprung ins kühle Nass) einlädt.
Der Weg ist durchgehend asphaltiert (außer der kleine Abstecher zum Aussichtspunkt) und so auch perfekt für Radfahrer oder Kinderwägen geeignet bzw. barrierefrei zugänglich.
Einen Übersichtsplan findest du auf Bergfex.
Mit Kindern empfehle ich den Weg umgekehrt zu gehen – sprich zuerst zum Aussichtspunkt – Teichwiesen und über den Obstsortengarten und Spielplatz retour.
Der Obstsortengarten ist immer Samstag und Sonntag geöffnet und bietet ebenfalls eine schöne Einkehrmöglichkeit, Trinkbrunnen und einen Spielplatz.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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