Blick auf die Thaya am Thayatalweg

Am Thayatalweg durch den Nationalpark Thayatal wandern

Der Thayatalweg gilt als der schönste Wanderweg im Nationalpark Thayatal. Ausgehend von der Burg Hardegg entdecken Wanderer auf 6 bzw. 9km die eindrucksvolle Naturlandschaft, genießen Blicke auf die Thaya, wandern am Flussufer, durchstreifen Wälder und Wiesen und enden bei der Ruine Kaja. Eine wunderschöne Wanderung durch den Nationalpark Thayatal.

„Wer das Thayatal von seiner schönsten Seite kennenlernen möchte, ist am Thayatalweg gut aufgehoben“, lese ich schon vorab auf der Website des Nationalpark Thayatals. Klingt vielversprechend, denke ich mir, und klicke weiter zur Wegebeschreibung. Rund 10 Kilometer führt der Weg, teils am Flussufer, teils im Wald, durch den Nationalpark und steckt voller tollen Aussichten und Naturbeobachtungen. Mit diesen Zeilen fällt meine Entscheidung, auch diesen Weg für meine bevorstehende Wanderung durch den Nationalpark zu wählen; und  - so viel kann ich schon vorab sagen – die Wanderung gehört tatsächlich zu den schönsten, die ich bis jetzt zurückgelegt habe.

Von stillen Pfaden, buntem Gefieder und anderen Entdeckungen am Thayatalweg 

Tags darauf beginnen wir die Nationalparkentdeckung in Hardegg. Bei der Thayabrücke folgen wir dem gut beschilderten Wanderweg; und der Start hat es in sich. Die ersten Meter führen stetig nach oben und bringen Puls und Kreislauf auf Hochtouren. Übrigens das am meisten fordernde Stück des Wegs, wie ich mich schon vorab informieren konnte. Bald beginnt der Abstieg hinunter, zurück zur Thaya. Entlang des Grenzflusses und Herz des Nationalparks wandern wir weiter und genießen schon jetzt die Tour in vollen Zügen.

Den Blick abwechselnd auf die Vegetation des Nationalparks und die schnell fließende Thaya gerichtet, das Rauschen des Wassers im Ohr und eine kühle Brise im Gesicht wandere ich immer weiter. Als ich dazu tatsächlich auch einen Eisvogel sichte, bin ich restlos begeistert. Nun völlig glückselig wandere ich den schattigen, hügeligen Trampelpfad entlang. Einmal ducke ich mich unter einem umgestürzten Baum, stets umgeben von der beeindruckenden Natur. Nationalparkfeeling pur.

Blick auf die Thaya am Thayatalweg
Schmetterling im Nationalpark Thayatal, Thayatalweg

Herrliche Aussichten vom Übersteig im Nationalpark Thayatal 

Als wir die ersten Fischerhütten erreichen teilt sich der Weg. Links führt er weiter am Flussufer entlang, rechts geht’s hinauf zum sogenannten Übersteig. Der Weg über den kleinen „Berg“ kürzt die Gehzeit um rund 3,5 Kilometer (bzw. eine Stunde Gehzeit) ab und beinhaltet einen großartigen Aussichtspunkt: Denn von hier oben lässt sich das Mäander der Thaya wunderbar überblicken.

Blick auf die Thaya vom Überstieg am Thayatalweg

Am Thayatalweg weiter am Flussufer entlang 

Wir entscheiden uns nach dem großartigen Ausblick von oben schlussendlich für die zweite Variante und kehren zur Weggabelung zurück (die wahrscheinlich längste Variante des Wegs). Immer schön flach wandern wir entlang der Thayaschlinge in der Sommersonne durch Wiesen. Die bunten Blumen, die Sonne, der Fluss und die wunderbare Ruhe belohnen uns für unsere Ausdauer doch am Weg zu bleiben. Noch rund eine Stunde Gehzeit und die beiden Wege treffen wieder aufeinander und führen nun wieder vereint durch Wald und Wiesen des Nationalparks.

Erst ganz am Ende verlassen wir die Thaya, werfen einen Blick auf die Ruine Neuhäsul (auf der tschechischen Seite des Nationalparks Thayatal) und erreichen bald die Ruine Kaja. Von dort ist es nicht mehr weit nach Merkersdorf – dem Ende der Wanderung. 

Weg entlang der Thaya
Pflanzen vor der Thaya am Thayatalweg
Thayatalweg mit Blick auf die Thaya und die Ruine

Das letzte Stück am Thayatalweg 

Noch sind wir aber nicht am Ausgangspunkt angekommen. Das letzte Stück des Wegs (immerhin noch rund 1h Gehzeit) führt uns weniger schön entlang der Bundesstraße nach Hardegg. Den Bus von Merkersdorf nach Hardegg haben wir leider knapp verpasst und so machen wir uns am Radweg auf den Weg in Richtung Ausgangspunkt, Die drohende Gewitterfront (samt Blitzen), die immer näher rückt, lässt uns unsere Kräfte nochmal so richtig mobilisieren und so schaffen wir es tatsächlich pünktlich beim ersten Regentropfen zum Nationalparkhaus Thayatal. Dort lassen wir bei frisch gebackenen Kuchen und Kaffee das Gewitter vorbeiziehen, bevor wir die letzten 15min nach Hardegg zurücklegen. 

Mein Fazit zum Thayatalweg:

Eine beeindruckende Landschaft, die sich auf diesem Weg wirklich einmalig durchwandern und entdecken lässt. Vor allem der Abschnitt direkt am Flussufer ist einfach schön. Trotz Sommerferien und Wochenende auch wirklich wenig los. Nur das letzte Stück an der Straße ist leider etwas mühsam.

Weitere Tipps von freets

  • Parkmöglichkeiten gibt es bei der Burg Hardegg.

  • Die kühle Brise und die schattigen Plätze machen den Thayatalweg zum perfekten Wanderort für Sommertage.

  • Zu den Verhaltensregeln des Nationalparks: Nur die markierten Wege begehen, Räder, Boote, oder andere Fahrzeuge sind nicht gestattet, ebenso Camping, Lagerfeuer, Blumen pflücken oder Schwammerl sammeln. Wie überall: die Abfälle bitte wieder mitnehmen und Hunde an der kurzen Leine führen.

  • Wer das Stück weg an der Bundesstraße auslassen möchte kann für den Retourweg den Bus nehmen. Oder mit zwei Autos anreisen und das zweite am Endpunkt stehen lassen.

Besucherinfos
Adresse:Hardegg Stadt 65, 2082 Hardegg
Länge :9,5km bzw. 6km mit Überstieg
Dauer:4 Stunden (bzw. 3 mit Überstieg)
Schwierigkeitsgrad:mittel
Zuletzt gewandert:August 2014
Claudia Schlager

Autorin Claudia Schlager

Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.