Ernst von Netzwerk Natur Niederösterreich Süd
Weltverbesserer und Lebensretter. In seiner Freizeit widmet sich Ernst vor allem dem Naturschutz. Mit seiner Organisation Netzwerk Natur (Niederösterreich Süd) widmet er sich mit Gleichgesinnten dem Fledermaus- und Amphibienschutz und der Erhaltung gefährdeter Lebensräume.

Lieblingsbeschäftigung Naturschutz

Seit mehr als zwanzig Jahren widmet sich Ernst in seiner Freizeit dem Natur- und Umweltschutz. Mit unterschiedlichen Personen, Projekten und Ansätzen versucht er seine direkte Umgebung (Bezirk Neunkirchen) zu verbessern und zeigt, dass auch Privatpersonen in Sachen Natur- und Umweltschutz etwas in Bewegung bringen können. Interessiert? Netzwerk Natur Niederösterreich Süd ist für alle offen, die sich informieren und ein wenig die Welt verbessern möchten!

kurz & bündig

Seit mehr als zwanzig Jahren widmet sich Ernst in seiner Freizeit dem Natur- und Umweltschutz. Mit unterschiedlichen Personen, Projekten und Ansätzen versucht er seine direkte Umgebung (Bezirk Neunkirchen) zu verbessern und zeigt, dass auch Privatpersonen in Sachen Natur- und Umweltschutz etwas in Bewegung bringen können. Interessiert? Die Gruppe ist für alle offen, die sich informieren und ein wenig die Welt verbessern möchten!

Du kennst das? Eigentlich weißt du, dass in Sachen Naturschutz nicht alles rund rennt. Eigentlich willst du auch etwas dagegen tun, willst etwas verbessern. Aber du weißt nicht so ganz wie und ob du das als Privatperson stemmen kannst? Ähnlich ging es meinen heutigen Gesprächspartner Ernst. Er verrät uns wie er eine regionale Naturschutzgruppe ins Leben rief und am Laufen hält, warum es sich lohnt seine Freizeit mit Naturschutz zu verbringen und was du selbst tun kannst, um die Welt ein wenig besser zu machen.

Begeisterung und Tatenlosigkeit: die Anfänge von Netzwerk Natur

Voraussetzung zur Gründung war natürlich das Interesse an Natur und Umwelt. Die Begeisterung an dessen Schönheit und Vielfalt, erzählt uns Ernst. Und, dass er mitansehen musste, wie das, das er liebt, immer mehr zerstört wurde. Tatenlos zuzusehen war aber keine Option für Ernst. Er wollte aktiv werden, Verantwortung übernehmen und seinen eigenen Beitrag zum Naturschutz leisten.

„Am Anfang habe ich ein paar Leute angesprochen, von denen ich gedacht habe, dass sie sich für diese Themen auch interessieren würden. So waren wir anfangs eine Gruppe von etwa 10 bis 12 Personen. Wir haben uns regelmäßig zusammengesetzt und überlegt, welche Projekte wir starten sollten und wie wir diese umsetzen könnten. Nach der Gründung wollten wir die Gruppe auch in unserem Ort, wo wir ja vor allem tätig werden wollten, vorstellen. Gleich zu Beginn gab es also zuerst eine Vorstellung beim Bürgermeister und eine Veranstaltung für alle Mitglieder der Gemeinde, wo die Naturschutzgruppe und deren Ziele der Ortsbevölkerung vorgestellt wurden.“

Netzwerk Natur Niederösterreich Süd

der Name ist Programm

Die Zusammenarbeit mit Fachleuten

Natürlich gab es viel Engagement, viel Motivation und Tatendrang. Wichtig war aber von Anfang an die fachliche Unterstützung. Diese wurde am Beginn durch den WWF gewährleistet, da Ernst und seine Kollegen als WWF Gruppe startete. Durch die Projekte und die Arbeit im Naturschutz ergaben sich dann aber auch ganz automatisch weitere interessante Kontakte: zum KFFÖ im Fledermausschutz, dem Naturschutzbund beim Amphibienschutz, BirdLife in Sachen Weißstorch und Wachtelkönig oder zur Naturschutzabteilung des Landes Niederösterreich durch die Beteiligung am Kulturlandschaftsprojekt. Heute hat Netzwerk Natur (NÖ-Süd) für alle Themenbereiche und Projekte Kontakte zu Fachleuchten, die gegebenenfalls kontaktiert werden können oder mit denen zusammengearbeitet wird.

Die Gruppe als Netzwerk

Netzwerk Natur, Bestandskontrolle bei der Flatzer Wand
Unterschiedliche Projekte, unterschiedliche Teams. Die Organisation bei Netzwerk Natur ist ganz ungezwungen und locker. Hier ein Teil der Interessierten, Beteiligten und Helfer bei einer Fledermaus-Bestandskontrolle im Flatzer Loch (Naturpark Flatzer Wand, Niederösterreich)

Ein absolutes Netzwerk also. Und dieses Netzwerkdenken, das Zusammenarbeiten von Gleichgesinnten bei unterschiedlichen Projekten, setzte sich auch in der Gruppe selbst durch und so entstand Netzwerk Natur Niederösterreich Süd. Der Name ist Programm: ein Netzwerk als Verknüpfung von Interessierten und Fachleuten, die sich unterschiedlichen Projekten widmen. Das Ganze soll ganz zwanglos funktionieren, ohne wöchentlichen Stammtisch oder Mitgliedsbeiträge.

„Hier geht es vielmehr um ein Zusammentreffen von Gleichgesinnten, die gemeinsam ein Projekt angehen. Das sind auch je nach Projekt unterschiedliche Personen dabei, die per E-Mail verständigt werden und sich bei der jeweiligen Aktivität anschließen können.“

Niederösterreich Süd steht dahingegen natürlich für die Region. Ernst und seine Mitstreiter konzentrieren sich auf ihren Heimatort Würflach und die umliegende Region (Bezirk Neunkirchen / Wiener Neustadt Land).

Die Projekte von Netzwerk Natur NÖ-Süd

Das Kernthema sind die unterschiedlichen Projekte, grob können vier Schwerpunkte genannt werden:

  • Fledermausschutz
  • Amphibienschutz
  • Erhalt von Streuobstwiesen
  • Johannesbach (Bach in Würflach) und Feuchtlandschaften.
Netzwerk Natur Streuobstwiese
Ein wesentliches Ziel von Netzwerk Natur ist die Erhaltung unterschiedlicher Kulturlandschaften, darunter: Streuobstwiesen.

„Naturschutz heißt in erster Linie den Erhalt von Lebensräumen sichern“

Dabei geht natürlich oft alles Hand in Hand. Der Fokus auf die unterschiedlichen Lebensräume – Stichwort Streuobstwiesen oder Feuchtlandschaften – ist besonders wichtig und essentiell beim Artenschutz.

„Ohne Feuchtwiesen kein Wollgras, ohne alte Hochstamm-Obstbäume weniger höhlenbrütende Vogelarten und auch weniger baumlebende Fledermausarten und so weiter. Entscheidend für den Erhalt der Arten ist also in erster Linie der Erhalt wertvoller und vielfältiger Lebensräume.“

Der Amphibienschutz von Netzwerk Natur Niederösterreich Süd

Krötenzäune bei Willendorf, Netzwerk Natur, NÖ Süd
Krötenzäune entlang der Straße versperren den Kröten den Weg zur Straße. Netzwerk Natur NÖ-Süd bringt die Kröten mehrmals täglich sicher über die Straße.

Erdkröte auf Handfläche, Netzwerk Natur NÖ-Süd
Dank Krötenzaun und dem Engagement von Netzwerk Natur (NÖ-Süd) wurde diese kleine Erdkröte heil über die Straße gebracht! ©Ernst Höller

Einen wichtigen Bestandteil hinsichtlich Amphibienschutz kennst du vielleicht von anderswo: die Krötenzäune. Also die grünen Zäune, die im Frühling am Straßenrand stehen und täglich von Naturschützern abgegangen werden. Um Kröten und Frösche von der Straße fernzuhalten und sicher rüber zu bringen. Das passiert in Würflach mit Einbindung der örtlichen Volksschule. Jährlich wird der Krötenzaun von Ernst und seinen Helfern sowie der Volksschule Würflach, den Lehrern, Kindern und ihren Eltern aufgebaut. Damit auch die nächste Generation etwas mitnehmen kann.

Netzwerk Natur NÖ- Süd, Teich bei Würflach
Neben dem Krötenzaunprojekt sorgt Netzwerk Natur (NÖ Süd) auch für den Erhalt oder die Schaffung passender Laichgewässer für Amphibien. ©Ernst Höller

Aber nicht nur. Auch hier geht’s wieder um die Lebensräume. Denn wenn die Amphibien keinen Ort mehr zum Laichen haben, dann ist die sichere Wanderung ebenfalls umsonst. Daher widmet sich Netzwerk Natur auch der Gestaltung von Laichgewässern, pachtete ein wichtiges Laichgewässer und schuf sogar ein neues.

Der Fledermausschutz bei Netzwerk Natur Niederösterreich Süd

Ähnlich wie beim Erhalt der Laichgewässer geht’s beim Fledermausschutz um den Erhalt der Quartiere für den Sommer und Winter. Und der Hilfe für Privatpersonen, wenn sich eine Fledermaus in ihr Heim verirrt hat oder verletzt wurde. Hier gibt’s dazu Bestandskontrollen, welche mehr Aufschluss über die Entwicklung der Wochenstuben und Fledermauspopulation geben.

Netzwerk Natur NÖ- Süd, Fledermaus samt Baby
Die Bestandskontrolle im Sommer und Winter gibt Aufschluss über die Zahl und Arten der Fledermäuse in der Region. Dank einer persönlichen Weiterbildung in Unterstützung des KFFÖ kann Ernst die Arten bereits selbst im Großen und Ganzen bestimmen. Hier eine Hufeisennase samt Nachwuchs ©Ernst Höller

Netzwerk Natur NÖ-Süd, hängende Fledermaus in Höhle
Ein Schwerpunkt von Netzwerk Natur Niederösterreich Süd ist der Schutz von Fledermäusen. Dazu zählt die Erhaltung der Winter- und Sommerquartiere und Bestandskontrollen. ©Ernst Höller

Und natürlich stehen auch die anderen genannten Lebensräume im Vordergrund der Aktivitäten: der Erhalt von ökologisch wertvollen Flächen wie Streuobstwiesen und Feuchtwiesen, oder die Erstellung eines Pflegekonzepts für Johannesbach und Ufergehölz. 

Gut für die Umwelt – gut für das Gewissen.

Mit den Projekten wird auch schnell klar, warum sich dieses Engagement oder diese Freizeitbeschäftigung lohnt. Weil du dann schon merkst, dass du etwas bewirkst. Zwar nicht die großen Veränderungen, aber die kleinen, kontinuierlichen.

„Durch Aufmerksamkeit und Engagement kann man das eine oder andere verhindern oder verbessern. So ist es uns gelungen, Fledermausquartiere zu erhalten, die es sonst heute nicht mehr geben würde. Auch die Erdkröten wären in Würflach längst ausgestorben, gäbe es nicht unser Krötenzaunprojekt.“

Wenn das nicht Sinn macht?!

Das kannst du für dich und deine Freizeit mitnehmen! 

  • Du kannst mitmachen!

Du kommst aus der Nähe von Würflach und dir ist Naturschutz ebenso ein Anliegen? Du bist auf der Suche nach Gleichgesinnten? Kontaktierte Ernst, informiere dich über die Projekte auf seinem Blog und hilf die Welt ein Stück zu verbessern!

„Wir freuen uns immer, wenn sich Menschen für den Naturschutz engagieren und bei uns mitmachen wollen. Arbeit gibt’s ja genug. Da wir uns derzeit ja als Netzwerk organisiert haben, braucht niemand einem Verein beizutreten und es gibt keinerlei Verpflichtungen. Einfach Kontakt aufnehmen und bei dem einen oder anderem Projekt mitmachen. Oder selbst ein Projekt gestalten, bei dem wir helfen können.“

  • Du kannst das Gleiche tun!

Was Ernst machte, kannst du natürlich auch. Überall, egal ob du jetzt aus dem Bezirk Neunkirchen kommst oder nicht. Dazu gehört vor allem eines: viel Elan, Motivation und Überzeugung und Menschen, die dich unterstützen.

  • Ernst, was rätst du Leuten, die deinen Weg gehen möchten?

„Suche dir Mitstreiter, lege nicht alleine los. Es macht mehr Spaß mit Gleichgesinnten zusammen etwas zu erreichen. Die Motivation, Freude und das Durchhaltevermögen können dabei sicher länger halten als alleine. Ob du dich als Verein oder als lose Gruppe organisierst, oder an eine bestehende Organisation anschließt ist weniger wichtig, als dass du Gleichgesinnte findest.

Ernst von Netzwerk Natur Niederösterreich Süd

Name: Ernst Höller

Geboren: 1956

Wohnhaft: Würflach (Bezirk Neunkirchen), Niederösterreich

Nützt seine Freizeit für: Natur- und Umweltschutz

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