Vorab: Dies ist Teil 2 der „Geschichte“. Die Geschichte unseres Familienurlaubs im Heidi Hotel am
Falkert. Nach Teil 1 (übers Ankommen, die Gegend und das Hotel) will ich euch heute von den anderen Tagen erzählen, was wir so erlebt haben und wie wir zufällig jeder ein Stück Urlaub im Urlaub bekommen haben. Könnt ihr übrigens auch, solltet ihr euch mal für einen Urlaub hier entscheiden.
Ich hab es beim ersten Teil meines Reiseberichts schon erwähnt: Der Urlaub im Heidi Hotel könnte unser Reiseverhalten als Familie maßgeblich beeinflusst haben. Denn ein Ding, das mir besonders gefallen hat (neben der Bergwelt – der Wahnsinn) ist, dass es ein Urlaub für alle war. Familienurlaub neu gedacht, nicht nur für die Familie, sondern auch für jedes Familienmitglied. Denn neben vielen gemeinsamen Aktivitäten, hatte hier jeder auch Zeit nur für sich und seine Bedürfnisse. Angefangen beim fünf Monate altem Baby, über die Dreijährige, ja sogar mein Mann und ich konnten ein paar Stunden nur für uns herausschlagen. Geplant war das nicht. Ging aber trotzdem. Indem wir Gelegenheiten beim Schopf packten, oder uns von Vorurteilen verabschiedeten. Ja manchmal ist es einfach passiert. Maßgeblich dabei das Angebot des Hotels. Aber lest selbst.
Gemeinsam viel erleben: Familienurlaub am Falkert
Der Urlaub beginnt eigentlich so wie geplant: mit ganz viel Zeit zu viert. Gut so, denn darauf haben wir uns lange gefreut. Fernab von Arbeit und Verpflichtungen (danke Kinderhotel, dass du uns davon vieles abnimmst) viele Dinge als nicht ganz mehr so, aber doch frisch gebackene vierköpfige Familie zu erleben. Was wir dabei alles erleben würden, hatten wir nicht geplant, aber ein Blick auf die Website des Hotels machte klar, dass uns hier bestimmt nicht fad werden würde.
Alle zusammen erkunden wir zuerst die unmittelbare Gegend bei einer „Wanderung“ um den Falkertsee. Noch hängen die Wolken über den Bergen, erst in der Wochenmitte wird das Wetter zunehmend freundlicher. Herrlich ist es hier, ganz anders als zu Hause. Nur selten kommen uns Wanderer entgegen, wir haben den Weg fast für uns allein. Wären da nicht die Kühe, die rings herum liegen und sich manchmal ans Seeufer zum Trinken bequemen.




Nicht nur Kühe kreuzen auf der Heidi Alm unseren Weg. Auch Murmeltiere gibt es in freier Natur und manchmal können wir beim Spazieren auch ihr Pfeifen hören. Wieder im Hotel erfahre ich von der wöchentliche Murmeltierfütterung. Wie ein Adler umkreise ich die Anmeldeliste. Sollen wir? Schaffen wir es so früh aufzustehen? Müssen wir! Und so stehen wir kurz nach 09:00 mit einer Hand voll anderer Gäste vor dem Murmeltiergehege in der Heidi Alm (Kindererlebnispark). Ich bin aufgeregt, denn ich hab’ noch nie ein Murmeltier gesehen und meine Tochter sowieso nicht. Die zeigt sich von ihrer besten Seite, wechselt beim Gehege in den Flüsterton (weil wir sollen leise sein), geht mit mir ganz langsam hinein und gibt dem Murmeltier einen Cashewkern. Was für ein Erlebnis!


Später gehen wir dann noch Ponyreiten (ich staune noch immer, dass sie sich das getraut hat), Boot fahren (auch das geht mit Baby), halten die Füße ins kalte Wasser, testen das E-Mountainbike, erkunden den Heidi Erlebnispark (wo die Heidi Geschichte mittels lebensgroßer Figuren gezeigt wird), spielen in der Sandkiste und am Spielplatz, „wandern“ zur Zirbenhütte und am Ende der Woche machen wir beim Ponytrekking mit – einer 2,5stündigen Wanderung mit Ponys und Pferden (hier lässt sich die Große aber lieber wieder vom Papa als vom Pony tragen). Bei Regen verbringen wir Zeit im Zimmer mit Vorlesen und Krabbelversuchen (es ist so schön angenehm groß), erkunden den Heidi Club (Indoor-Spielebereich) und plantschen zu viert im Indoor- Schwimm- und Babybecken.






Urlaub fürs Baby dank Babywoche im Heidi Hotel
Nach der ersten (Familien-)Zeit sollte auch unsere Jüngste Zeit nur für sich bekommen. Auch das geplant. Denn mit dem Buchen der Babywoche mit Trageberatung war uns klar, dass es auch für sie ein Programm geben wird. Eigentlich nur fair, weil sie bisher die coolen Sachen sowieso verschlafen hat.

Also gehen die kleine Maus und ich am Nachmittag zur Babymassage. Ja, erst 5 Monate und bekommt schon eine Wellnessbehandlung. Ich bin gespannt, denn trotz Kind Nummer 2 hab’ ich das bislang noch nie ausprobiert. Moira, die gerade eine Ausbildung in diesem Bereich macht, hat den Raum liebevoll hergerichtet. Im Hintergrund läuft sanfte Musik, wie ich es nur von der Therme oder Yogastunde kenne und 50 Minuten lang widmen wir uns nur unseren Babys und verwöhnen sie mit wohltuenden Massagen. Die beiden Babygäste genießen die Zeit, Massage und Aufmerksamkeit sichtlich, auch wenn die Ruhe öfters vom lauten begeisterten Plappern meiner Tochter „gestört“ wird.
Die angebotene Trageberatung nehmen wir auch in Anspruch, sogar zwei Mal, weil unser Baby das erste Mal in der Trage verschläft. Dank der Hilfe von Isabella (Trageberatung Zillertal) konnte ich einiges erfahren und ausprobieren – das zweite Mal dann aber mit Puppe. Man lernt ja dazu.
Urlaub vom Familienurlaub
Wenn ein Kinderhotel nicht nur für Kinder da ist
Urlaub vom Familienurlaub
Wenn ein Kinderhotel nicht nur für Kinder da istDie Vital Alm im Heidi Hotel und der Urlaub im Urlaub für mich
Erst kurz vor Urlaubsende, nach viel Zeit zu viert, siegt meine Neugierde und ich begebe mich zur Vital Alm. Eine Stunde hab’ ich mir für den Besuch des Wellnessbereichs spontanerweise freischaufeln können und somit gleichzeitig mein Vorurteil („im Familienurlaub brauche ich keinen Wellnessbereich, da kann ich ja eh nicht rein, mit Kindern!“) abzulegen. Weil ich kann rein (danke an meinen Mann), nur die Kinder nicht. Erst ab 15 Jahren ist hier der Zutritt gestattet. Ein Argument, das meine Tochter trotz Vorwürfen irgendwie zur Kenntnis nimmt. Trotzdem habe ich den ganzen Weg dorthin ihre vorwurfsvolle Stimme im Ohr („Aber du sollst nicht immer die ganze Zeit weg sein.“).

Besagte Stimme und das doch ein wenig vorhandene schlechte Gewissen (wie kann ich nur im Urlaub die Kinder alleine lassen) verstummt schlagartig mit Eintreten in die Vital Alm. Wird genauso still, wie alles rund um mich. Oh mein Gott ja so hört sich Stille an. Himmlisch. Als ich mich umschaue juble ich innerlich. Eine Zirbensauna (dieser Geruch, toll!), Infrarotkabine, ein Dampfbad und ein Kräuterbadl stehen zur Auswahl, dazu gibt’s frisches, kaltes Wasser aus der Quelle, eine Teebar und Nüsse zur Stärkung. Nach dem ersten Saunagang schenke ich mir eine Tasse Detox Tee ein und begebe mich in den Ruheraum. Fast auf Zehenspitzen, denn ich will die Stille um nichts in der Welt durchbrechen. Ganz bewusst schalte ich ab, entspanne. Kurz gibt es nur mich, das erste Mal seit 5 Monaten (und 13 Tagen).
Naturerlebnisse früh am Morgen. Die Zeit für meinen Mann
Nicht nur ich entdecke in der zweiten Wochenhälfte die Vorzüge der „Ich-Zeit“. Mein Mann hat diese eindeutig dem „Gelegenheit am Schopf Packen“ zu verdanken. Ich weiß nicht, ob ich es schon mal erwähnt habe, aber mein Mann ist passionierter Angler. Und so ist es nicht verwunderlich, dass er nach zwei Tagen Falkertsee vor der Nase irgendwie unruhig wird. Natürlich auch in Anbetracht der Tatsache, dass man als Hausgast am Falkertsee kostenlos fischen darf (ein interessantes, anspruchsvolles Gewässer wie ich erfahre). Was mich dann doch wundert: das riesige Paket mit Anglerzubehör, das Mitte der Woche für ihn ankommt. Naiv wie ich bin denke ich anfangs, dass das Equipment dazu dient, um mit unserer Tochter das Fischen auszuprobieren (so der ursprüngliche Plan).
Irrtum, denn das muss man zuerst alleine mal antesten. Und so kommt es, dass er die letzten Tage ab 05:30 zwei Stunden alleine am See verbringt. Außer am Samstag, denn da schließt er sich der geführten Sonnenaufgangswanderung auf den Falkertspitz an. Macht nichts, denn im Gegenzug darf ich abends in die Vital Alm.
PS.: Am letzten Urlaubstag ist uns sogar eine halbe Stunde Zeit zu zweit passiert. Als die jüngste Tochter eingeschlafen ist und die älteste plötzlich ganz alleine mit der Kinderbetreuuerin Simone gespielt hat. Einfach so, ohne unser Zutun. Wir erstaunt, amüsiert, vorsichtig abwartend und dann gemütlich in der Sonne Kaffee trinkend. Auch das geht in einem Familienurlaub.
Weil wir Familienurlaub am liebsten nur noch so denken wollen
Ob wir wieder so schnell einen Ort finden, der unseren hohen Erwartungen in Sachen Familienurlaub entspricht? Fix ist jedenfalls, dass wir in ein paar Jahren wieder ins Heidi Hotel zurückkommen werden (so wie übrigens 67% der Gäste auch). Wenn die Töchter größer sind. Die Große dann vielleicht schon den Kinderklettersteig schafft, oder beim Lagerfeuer samt Steckerlbrot-Grillen dabei sein kann und die Kleine alt genug ist fürs Murmeltier Füttern. Vielleicht kommen wir auch im Winter zum Schi Fahren, Rodeln, Glühwein Trinken und Schneeschuhwandern. Sicher ist für uns: Wir werden es genießen, so wie den letzte Aufenthalt.
PS: Unterwegs waren wir übrigens mit der Familie von Elena, die das allererste Mal mit ihrem kleinen Sohn (7 Wochen!) verreist ist. Sie hat ebenfalls ihre Eindrücke am Blog beschrieben.
*Einladung: Die Reise wurde vom Österreichischen Umweltzweichen und dem Heidi Hotel Fakertsee unterstützt. Dies hat natürlich keinerlei Einfluss auf die wiedergegebene Meinung bzw. den Inhalt des Artikels.
Zuletzt besucht: Juli 2019
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