Ansicht Insektenhotel
Ein Insektenhotel bietet unterschiedlichen Nützlingen einen Überwinterungs- und Nistplatz und gehört in jeden naturnahen Garten

Insektenhotel bauen! So sorgst du für Vielfalt in deinem Garten!

kurz & bündig

Auf Grund der Tendenz unsere Gärten ordentlich und gepflegt zu halten, verschwinden immer mehr Lebensräume von Insekten. Eine Alternative zu den nun fehlenden Holz-, Laub- und Schnittabfällen im Garten sind Insektenhotels. Die Insekten können hier überwintern und nisten und werden es dir mit der Vernichtung von Schädlingen und der Mithilfe für eine reiche Gartenernte danken.

Ein Insektenhotel bauen? Ein eigenes Hotel für Insekten? Sind jetzt alle verrückt geworden? Nein, natürlich nicht. Und wenn du ein wenig Einblick hast in Sachen Naturgarten und Nützlinge, dann wirst du auch nicht lange den Sinn von einem Insektenhotel für deinen Garten anzweifeln. Das sah auch Stefan so und eines der ersten Dinge, die er für seinen Garten baute, war ein Insektenhotel. Er zeigt uns wie’s geht!

Was ein Insektenhotel bringt!

Ein paar wissenswerte Hintergrundinformationen

Ein Insektenhotel schafft Lebensräume

Was hat es mit einem Insektenhotel also auf sich. Grundsätzlich ist es nichts anderes als eine „künstlich geschaffene Nist- und Überwinterungshilfe“ für Insekten (frei zitiert nach Wikipedia). Vor allem durch die Ordnungsliebe in vielen Gärten sind viele natürliche Überwinterungs- und Nistplätze der Insekten nicht mehr vorhanden. Weil Äste, Blätter und Laub einfach brav vernichtet und weggeräumt werden und die Plätze dadurch immer weniger werden. Ein Insektenhotel kann eine gute Alternative bieten.

Ein Insektenhotel beheimatet Nützlinge

Dass das schon allein als Grund reicht ist klar. Weil jedes Lebewesen, auch Insekten, ein Recht auf einen Lebensraum haben sollte. Zusätzlich wirst du aber, wenn du einen solchen Raum schaffst, auch belohnt. Denn Stichwort liegt nicht nur auf Insekten, sondern auch auf Nützlinge. Schwebefliegen, Florfliegen, Wildbienen, Marienkäfer, die u.a. in so einem Insektenhotel Unterschlupf finden, helfen auch im Garten mit. Mag heißen sie fressen Blattläuse und andere Schädlinge. Manche bestäuben auch Pflanzen und Obstbäume und bescheren dem Gartenbesitzer dadurch auch eine reiche Ernte. Eine Win-Win Situation also.

 

Hölzer als Füllmaterial für Insektenhotel
Als Füllmaterial für das Insektenhotel können bspw. Hölzer genommen werden. Die unterschiedlich großen Bohrlöcher dienen den Insekten als Bruthöhlen.

So baust du ein Insektenhotel!

Infos zu Materialien, Bauweise und Aufstellungsort

Welche Materialien? Das Innendesign für Insektenhotels

Stefan hat sein Insektenhotel hauptsächlich für Wildbienen gebaut. Denen er für ihre verschiedenen Vorlieben, verschiedene Bereiche gewidmet hat: Äste und Hölzer, versehen mit Löcher unterschiedlichen Durchmessers, Schilfrohr, Ziegelsteine und andere Steine, ebenfalls mit unterschiedlich großen Löchern. Die Durchmesser variieren zwischen ca. 3–8 cm.

Daneben hat er auch Rinde und Bockerl (also Tannenzapfen u.ä.) hinein gegeben. Die Rinde soll Ameisen und Käfer beherbergen, die Bockerl vor allem Marienkäfer und Florfliegen.  Wie du dein Insektenhotel füllen möchtest – wer quasi bei dir einchecken darf – das kannst du natürlich frei wählen.  Möglich wäre beispielsweise auch noch einen Florfliegenkasten oder Schmetterlingshäuser zu integrieren. Die Hölzer hat Stefan außen übrigens rot gestrichen, weil die Farbe die Florfliegen anlockt.

Einblick Insektenhotel mit Füllmaterial
Rinde, Schilf, Ziegel, Hölzer uvm. können als Füllmaterialien für ein Insektenhotel dienen.

So wird’s gemacht! Materialien und Verarbeitung

An und für sich gibt es ja verschiedene Arten von Insektenhotels und du kannst natürlich beliebig variieren und deiner Kreativität freien Lauf lassen. Da gibt es diverse Größen, Füllmaterialien und Designs und da gibt es auch diverse Anleitungen im Internet (siehe bspw. Links oben für eine Anleitung des Florfliegen- und Schmetterlingskasten). Die folgenden Materialien beziehen sich auf das Insektenhotel von Stefan (ca. 180 x 16 x 100cm)

Materialien für das Insektenhotel

  • 4x Holzpfosten à 8x8cm für den Außenrahmen
  • Holzstaffel zu 5x8cm für innen (Aufteilung der „Räume“)
  • Bretter fürs Dach
  • Dachpappe und Dachpappennägel fürs Dach
  • Nutfederprofile für die Rückwand/Vertäfelung
  • Schrauben
  • Hasengitter (als Halterung für die Rindenstücke)
  • Öl/Lasur für das Holz zur Witterungsbeständigkeit
  • Umweltfreundlicher Lack für den Außenrahmen
  • Diverses Füllmaterial (unterschiedlich dicke Hölzer und Äste, Steine, Ziegel, Rinde,…)

1) Die entsprechenden Hölzer lackieren bzw. lasieren

2) Alles zusammenschrauben:

  • Zuerst die Hölzer für den Außenrahmen
  • Daran dann die Staffeln zur Trennung in verschiedene Bereiche (Innenraumteilung)
  • Danach kommt die Rückwand
  • und dann das Dach (an das Dach dann die Dachpappe mit Dachpappennägel fixieren

3) Mit verschiedenen Materialien füllen

4) Aufstellen

Der optimale Platz für dein Insektenhotel!

Das fertig befüllte Insektenhotel solltest du danach an einen möglichst warmen, sonnigen, wind- und regengeschützten Platz stellen. Wenn du es frei in den Garten stellst, solltest du ein kleines Dach als weiteren Schutz anbringen.

Nach dem Tipp von freets Insider Stefan

Stefan
Stefan

Niederösterreicher, Techniker, Bastler, angehender Selbstversorger. Die letzten Jahre verbringe ich meine Freizeit vor allem damit mein Haus zu renovieren. Besonders gut gefällt mir die Arbeit mit Holz und werke daher nicht nur im und am Haus, sondern baue auch Unterschiedliches für den Garten. Den Garten nützte ich übrigens auch dazu Gemüse und Obst anzupflanzen. Daneben interessieren mich vor allem Themen zu Selbstversorgung, Sport und Musik.

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