Schon zwei Mal hab‘ ich bislang die Burgruine Kirchschlag erkundet. Bin durch die alten Mauer der Anlage aus dem 12. Jahrhundert (samt späteren Renovierungen) spaziert, hab mir vorgestellt, wie die Räume damals ausgesehen haben und hab‘ Blicke vom dazugehörigen Feuerturm etwas abseits genossen. Ein Besuch, der sicher auch in Zukunft wiederholt wird, denn genossen hab‘ ich es hier immer. Die Stille, die Faszination des Alten, die kleinen Architekturdetails und die Aussichten. Außerdem lässt sich so ein Ausflug nach Kirchschlag mit diversen anderen Ausflugszielen in der Gegend verbinden – selbst wenn es nur ein schnelles Eis auf der Terrasse der Eis Greissler Manufaktur sein soll (oder mit Kinder: ein zusätzlicher Abstecher in den großen Erlebnisbereich).
Am Schritteweg zur Burg Kirchschlag spazieren
Während wir bei meinem ersten Besuch den ganze Weg zur Burg mit dem Auto zurück gelegt haben, steige ich mit meinen Mädels beim zweiten Besuch am Parkplatz des Hotel Post‘ aus. Von hier aus nehmen wir den sogenannten „Tut-Gut-Schritteweg“ – ein Rundweg von 1,8 Kilometer der vom Parkplatz zur Burg Kirchschlag und wieder retour führt (übrigens auf 480hm). Langsam legen wir die Steigung zurück, entdecken erste Mauern und erreichen den schönen Wald. Die hohen Farne und das viele Grün begeistern nicht nur mich, sondern auch meine Kinder und langsam legen wir den Rest der kurzen Steigung zurück.
Bald schon erhaschen wir die ersten Blicke auf die ehemalige Mittelalterburg aus dem 12. Jahrhundert, umrunden den Feuerturm und erreichen die Brücke zum Eingang der Burg.
Die Ruine Kirchschlag erkunden
Damals, 2016, hat mich die Existenz dieser Burganlage völlig überrascht. Eigentlich war ich wegen dem Feuerturm und damit verbundenen Blickplatz gekommen. Nun stand ich plötzlich vor einer 1A Ruine, die es zusätzlich zu erkunden galt. Die Freude war dementsprechend groß. So gehen wir 2016 und 2021 über die Holzbrücke. Das erste Mal bin ich, das zweite Mal meine Mädels völlig gespannt, was denn da hinter dem großen Portal stecken mag. Auch wenn wir schon vom Ort Kirchschlag ein paar aufschlussreiche Blicke zur Ruine werfen konnten.
Eine wichtige Grenzburg
Schön in einen Wald eingebettet, am Schlossberg und auf 480 Meter Seehöhe liegt die ehemals mächtige Burg. Diese diente als Grenzfestung gegen den Osten (Ungarn lag ja quasi ums Eck) und umschloss ursprünglich den gesamten Ort mit ihrer schützenden Wehrmauer. Besitzer waren unter anderem die Grafen Wildon, die Kuenringer, Güssinger, Pottendorfer, Puchheimer und Grafen Palffy, nicht zuletzt auch Matthias Corvinus, der ungarische König. Nicht verwunderlich also auch, dass die Burg aus dem 12. Jahrhundert auch sukzessive ausgebaut wurde.
All das lese ich auf den dazugehörigen Beschilderungen an der Burgmauer. Diese verraten übrigens nicht nur die ehemalige Funktion und das Alter, sondern auch das Aussehen. Ein Grundriss beim Eingang gibt einen ersten Überblick, später sind es kleine Beschriftungen an den jeweiligen Gebäudeteilen.
So beginnen wir neugierig unsere Besichtigung im äußeren Burghof. Die massive Mauer aus dem 12. Jahrhundert prägt den Anblick und zieht sich um die gesamte Anlage. Immer wieder ist der Stein mit Schießscharten durchbrochen und Zinnen versehen. Bald schon erreichen wir den hölzernen Laufgang, auf den wir natürlich sofort rauf müssen. Von hier aus erreichen wir immer wieder die kleinen Türme der Burgmauer, gelangen über Stufen nach oben und schauen von dort nach unten und über die Landschaft. Später, als wir alles eingehend ausgekundschaftet haben (inklusive einem kleinen Museum zur Burg), dringen wir weiter in den inneren Burghof vor.
Damals, 2016, waren die Raumteile noch nicht beschriftet und daher schwer auszumachen. Bis 2021 hat sich das zum Glück verändert und so erzähle ich meinen Töchtern vom ehemaligen Aussehen der Burg. Von der alten Kapelle, dem Brunnen und den ehemaligen Wohnbauten der Burgherren. Die Kinder sind begeistert, sausen über die grüne Wiese des Burghofs und finden schon bald ihren rechtmäßigen Platz am hölzernen Thron.
Blickpunkt statt Warnzeichen: der benachbarte Feuerturm
Den Feuerturm lasse ich bei meinem zweiten Besuch aus. Eigentlich aber nur deswegen, weil ich schon mal oben war (und ich unsere Mini-Maus nicht die vielen Stufen rauf tragen wollte). 2016 habe ich hier alles genau unter die Lupe genommen. Nach der Burgbesichtigung ist der Feuerturm dran. Der architektonisch von der Burg getrennt ist und der ursprünglich dazu diente, die Bevölkerung durch Rauch oder Feuer vor Gefahren zu warnen. Heute ist damit zum Glück Schluss, weil auch keine großen Gefahren vom Osten drohen.
Heute geht es also viel mehr ums rauf Gehen, ums Runter schauen, ums Genießen. Um Ausblicke und Blickpunkte und um Schönheit der Landschaft. Viel besser als Feinde, Gefahr und Angst. Dazwischen liegen viele Stufen, immerhin, der runter schauen will, der muss auch rauf gehen. Viele Holzstufen führen also vom Feuerturm nach oben zur Aussichtsplattform. Bis wir vor einem Gitter standen, ganz oben angelangt. Von unten natürlich nicht sichtbar. Alles umsonst? Zum Glück nicht, denn das Gitter ist nicht zugesperrt und problemlos zu öffnen. Keine Sorge also und nicht gleich umdrehen!
Mein Fazit zur Ruine Kirchschlag
Ein schönes Ausflugsziel, die Ruine ist gut erhalten - besonders gefällt mir der Laufgang an der Burgmauer. Dazu gibt's tolle Aussichten. Auch der kurze Weg ist einfach zu bewältigen.
Weitere Tipps für deinen Ausflug zur Ruine Kirchschlag
Zur Ruine Kirchschlag führt ein Rundwanderweg: Von den sog. Habsburger Kaiserbüsten am Hauptplatz in Kirchschlag geht’s auf den Schlossberg und retour über den Waldlehrpfad und die Mühlgasse ins Ortszentrum (ca. 1,5h). Wer’s kürzer möchte geht den Schritteweg (1,8km) vom Hotel Post.
Die Ruine ist gut beschildert und du kannst auch ein Stück mit dem Auto zurücklegen.
Im Sommer bietet sich das Burgbad Kirchschlag perfekt für eine abschießende Abkühlung an, auch der Eis Greissler ist nicht weit.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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