Am Flussufer von Hardegg nach Merkersdorf am Thayatalweg (Nr. 1) wandern
Beginnen kannst du die Wanderung entweder in Merkersdorf oder in Hardegg. Das eine bildet dann jeweils den Anfangs-, das andere den Endpunkt. Wir starten bei Hardegg, direkt bei der Grenzbrücke. Der gut beschilderte Wanderweg geht anfangs gleich mal ordentlich bergauf, aber das ist in Ordnung. Denn ich hab‘ schon vorher gelesen, dass gleich zu Beginn das steilste Stück des Weges liegt. Und so kämpfe ich mich nach oben und bringe diesen wohl schwierigsten Teil des Weges hinter mich.


Oben angelangt geht es gleich wieder runter. Ja, hat sich ausgezahlt oder? Aber so ist das eben beim Wandern und der Abstieg lohnt sich, denn es geht direkt zur Thaya. An dessen Ufer verläuft nun der Großteil des Thayatalwegs. Großartig. Es ist einfach nur schön neben dem Fluss zu gehen. Die Vegetation des Nationalparks immer vor Augen, das Rauschen der Thaya im Ohr, vielleicht ein paar Bewohner im Auge (ich hatte das Glück einen Eisvogel zu sehen und war ganz aus dem Häuschen), eine kühle Brise vom Fluss im Gesicht. Etwas hügelig geht es immer schön im Schatten auf kleinen Trampelpfaden und manchmal sogar unter umgestürzten Bäumen entlang. Nationalparkflair pur quasi. Das alles relativ ungestört, weil der Weg weitläufig und nicht überlaufen ist.
Der Überstieg – Abkürzung und fantastischer Ausblick
Nach einiger Zeit erreichen wir die ersten Fischerhütten und der Weg teilt sich. Rechts geht’s bergauf zum sogenannten Überstieg, weg von der Thaya. Bergauf, eben Überstieg, aber mit fantastischem Aussichtspunkt. Von dort schauen wir von oben auf das Mäander der Thaya und verschnaufen ein wenig. Wären wir weiter gegangen, hätten wir rund eine Stunde des Wegs abgekürzt.

Der Thayatalweg entlang der Thaya
Wären wir. Hätten wir. Wollte ich. Aber nicht mein Mann, denn der ist eben einfach vernarrt in Süßwasser jeglicher Art und wollte wieder zurück. Die Thaya nicht verlassen und weiter entlang des Ufers wandern. Also ging es in meinem Fall wieder runter (das ist Liebe oder!?) zur Thaya, den Weg zurück, den wir gekommen waren. Zur zweiten Variante: die Thaya entlang. Diesmal in der Sonne, durch Wiesen, ohne Steigung. Natürlich auch herrlich.
Ausflug ins Nationalparkhaus Thayatal
Wandern durchs Hochmoor Schrems
Der Quirks mit dem restlichen Weg am Thayatalweg
Leider ist der Thayatalweg kein Rundwanderweg. Am Ende liegt nicht Hardegg und genau das ist das einzige Manko des Wanderwegs. Kann man hald nicht ändern und in Anbetracht des wirklich fantastischen Wegs zuvor ist das schon zu verkraften. Schnellen Schrittes gehen wir also das letzte Stück an der Straße bis zum Nationalparkhaus, wo die ersehnte Pause wartet. Immer schneller, denn über uns braut sich ein Gewitter zusammen, der Wind wird stärker und überall zucken Blitze vom Himmel. und die Blitze zucken überall. Bis wird das letzte Stück schon fast laufen und gerade rechtzeitig Schutz im Nationalparkhaus finden. Dort bei strömenden Regen Kuchen und Kaffee genießen, die Wildkatzenbabys (!!) beobachten und das letzte Stück durch den Wald zurück nach Hardegg gehen.
Diese Lösungen gibt’s für das „Problem“:
- Du kannst den Bus von Merkersdorf nach Hardegg nehmen (den wir knapp verpasst haben).
- Du kannst ins Nationalparkahaus auf halben Weg „einkehren“. Hier gibt’s ein Café und köstlichen Kuchen.
- Wenn du zwei Autos zur Verfügung hast, kannst du eines am Anfangspunkt und eines am Endpunkt parken.
Alles also halb so wild, wenn man es vorher weiß. Ab dem Nationalparkhaus geht der Weg dann auch schon wieder im Wald weiter und die Mühsal ist schon bald vergessen. In Erinnerung bleibt nur noch ein wirklich großartiger Wanderweg in einer faszinierenden Landschaft!

Das rät dir freets für die Wanderung Thayatalweg
- Der Thayatalweg bietet sich für heiße Sommertage an. Mag jetzt komisch klingen, aber die kühle Brise der Thaya und die schattigen Plätze bieten genug Abkühlung. Sodass es während der Wanderung fast kühler als anderswo ist.
- Denke an die Lösungen bezüglich des Heimwegs!
- Gutes Schuhwerk. Versteht sich zwar von selbst, aber natürlich kann es neben der Thaya mal rutschig werden und du bist ja immerhin in einem Nationalpark unterwegs!
- Der Thayatalweg ist auch gut für Kinder aufbereitet, sie müssen aber schon relativ fit sein. Die Schilder erzählen mehr über die Vorgehensweise im Wald und über den Nationalpark. Außerdem geben sie dir Zeit zum Pausieren.
- Bei der Burg Hardegg gibt es Parkmöglichkeiten

Nützliche Hinweise für deine Wanderung
Hardegg Stadt 65, 2082 HardeggÖffnungszeiten: immer
Preis: kostenlos
Dauer: 4 Stunden bzw. 3 Stunden (9,5km oder 6km mit Überstieg)
Aktualisiert: Jänner 2022
Zuletzt besucht: August 2014