Irgendwann werd‘ ich auch da oben stehen. Irgendwo unter den Baumkronen und mich von Plattform zu Plattform hangeln. Seit unsere Tochter mit drei Jahren die Begeisterung zum Kraxeln entdeckt hatte, kam mir dieser Gedanke öfters. Für mich wird es dann auch das erste Mal sein, denke ich mit ein wenig mulmigen Gefühl.
Als sie im Sommer während unseres Ausflugs in den Familywald staunend den dazugehörigen Kletterwald betrachtet, war klar: Nun ist es wirklich bald so weit. Auch wenn sie noch keine 6 Jahre und 120cm Körpergröße hat (Kriterien, die oft vorgeschrieben sind). Denn natürlich hatte ich mich schon schlau gemacht und ein Angebot für kleinere „Klettermaxis“ gefunden. Was tut man nicht alles für sein Kind.
Kleinkinder im Hamari Kletterpark
Zugegeben ich war ja auch neugierig. Wie es ihr gefallen wird und mir und wie wir uns so anstellen werden; und wie das denn so ist, mit Gurt in luftigen Höhen zu klettern. Wobei es dann gar nicht so luftig werden würde. Denn für das erste Klettererlebnis in einem Hochseilgarten für Mama und Tochter hab‘ ich mir den Hamari Kletterpark ausgesucht. Nicht, weil er der größte Hochseilgarten der Wiener Alpen ist, sondern wegen der großen Vielfalt an Parcours die auch für kleinere Kinder zu schaffen sind. Der Kleinkindparcours ist ein ganz besonderes Angebot für kleine Kletterer.
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Hier können Kinder ab drei Jahren in nur einem Meter Höhe ihre erste Kletterpartie wagen. Perfekt, um ein wenig „Höhenluft“ zu schnuppern und das Klettern im Hochseilgarten überhaupt einmal auszuprobieren. Später, so der Plan, können wir noch immer auf die anderen Parcours für Kinder ab 110cm Körpergröße ausweichen und gemeinsam klettern. Denn auch für diese Körpergröße gibt es eine gute Auswahl im Hamari Kletterpark.
Das erste Kletterabenteuer des Lebens
Nachdem wir die Mini-Maus zu Oma und Opa gebracht haben, machen wir uns zu dritt auf den Weg nach Mönichkirchen. Wir haben uns einen sommerlichen Tag ausgesucht, bei unserer Ankunft am Vormittag strahlt die Sonne bereits vom Himmel. Direkt an der Wechsellandstraße biegen wir in den Wald. Hier, am Fuße des Wechsels und im Schatten der Bäume ist es kühl und angenehm frisch. Auch im Hochseilgarten ändert sich das nicht. Nur auf beim einladenden Pausenplatz stehen die Liegestühle im Sonnenschein. Den Namen Sonnenterrasse hat sich dieser Ort redlich verdient.
An der Kassa werden wir mit Gurten, Helmen und Handschuhen versorgt, kurz darauf folgt eine Einschulung. Wie man denn überhaupt die Karabiner aus- und einhängt, wie das mit dem Flying Fox geht und worauf man sonst so achten muss. Praktisch auch, dass man noch gemeinsam üben kann, denn ganz so selbsterklärend ist das Klettern mit Gurt dann doch wieder nicht.
Während Papa und Tochter üben, schaue ich mich kurz um. Diverse Parcours führen in verschiedener Höhe durchs Gelände (alle gut beschildert und auf einer Übersichtstafel dargestellt). Immer wieder sausen Kinder und Erwachsene am Flying Fox durch die Lüfte. Links von mir fordert eine 12 Meter hohe Kletterwand Kletterprofis heraus, dazwischen überall Wald.
Der Kleinkindparcours im Hamari Kletterpark
Bald haben wir genug geübt und legen los. Den Anfang macht der Kleinkindparcours, den wir zum Einstieg ausprobieren wollen. Besser gesagt unsere Tochter, denn Erwachsene dürfen hier nur zuschauen bzw. unterstützen, aber nicht selbst klettern. In Anbetracht der engen Holzröhren, die es zu durchqueren gibt, nur zu verständlich. So beobachte ich meine Tochter, wie sie geschickt von Station zu Station klettern. Amüsiere mich über den konzentrieren Blick und freue mich über das Strahlen in ihren Augen. Vorbei an Bobbycars, durch Holzrohre, über Netze und andere Hindernisse erreicht sie bald die kleine Rutsche, die sie zum Kinder-Flying Fox bringt. Als sie fertig ist gibt’s nur eins zu sagen: Noch einmal.
Im Hochseilgarten mit Kindern: Gemeinsam auf den größeren Parcours ab 110cm
Einmal noch, entgegnen wir, denn später wollen wir – in Anbetracht der Freude und relativen Sicherheit – auch andere Parcours ausprobieren. Kurz darauf klettern wir gemeinsam los. Schon balanciere auch ich über Seile, klettere über Leitern und fliege mit dem Flying Fox durch den Wald. Spaß macht es auch mir und von Höhenangst ist bei den niedrigen Parcours (für alle ab 110cm) noch keine Rede. Froh über eine zweite Begleitperson bin ich trotzdem, denn das macht vieles einfacher. Das Ein- und Aushängen vom Seil ist für unsere Tochter alleine noch zu schwierig und manchmal wären ein paar Zentimetern mehr für sie eine Erleichterung gewesen. Aber wir sind stolz, wie geschickt und mutig sie sich alleine von Plattform zu Plattform bewegt. Manchmal ist sie sogar mir ein Vorbild, wenn sie sich ohne zu zögern mit dem Flying Fox von einer Plattform zur anderen schwingt. Denn, wenn die (fast) Fünfjährige keine Angst hat, dann darf sich Mama nicht davor drücken, oder?
Mein Fazit zum Hamari Kletterpark
Es war toll. Die Parcours sind wirklich vielfältig und für Kleinkind bis Kletterprofi geeignet. Das Personal nett und zuvorkommend, der Park schön ruhig im Wald gelegen. Besonders toll fanden wir natürlich den Kleinkindparcours zum Austesten. Dasselbe geht natürlich auch bei den einfachen Parcours ab 110cm für die Erwachsenen, die das erste Mal in einem Hochseilgarten stehen. Das Ein- und Aushängen beim Seil geht mit ein bisschen Übung, zwei Begleitpersonen (damit eine immer helfen kann) sind aber ratsam.
Update 2023: Seit 2023 gibt's im Hamari Kletterpark auch die Safety-Line, mit der ein unabsichtliches Abhängen vom Seil nicht mehr möglich ist.
Weitere Tipps von freets
Geeignet für Kinder ab 3. Kinder bis 14 müssen von einem Erwachsenen begleitet werden, ein Erwachsener darf maximal drei Kinder unter 14 begleiten.
Der Kleinkindparcours ist nur für Kleinkinder. Die Eltern bzw. Begleitperson können kostenlos mit.
Parkplätze sind in 5 Minuten Gehzeit vorhanden
Einkehrmöglichkeit und Toiletten gibt's direkt im Kletterpark.
Handschuh- und Helmpflicht (beides im Kletterpark auszulehen bzw. zu kaufen)
Online Buchung möglich.
Ermäßigter Eintritt mit dem NÖ-Familienpass (Stand 2023).
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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