
Wir parken unser Auto auf den kleinen Parkplatz, der neben dem Ziegenhof für Besucher bereit steht. Atmen einmal tief durch und genießen die warmen Sonnenstrahlen und die Ruhe. Wir erfreuen uns am Blick auf das Nachbarsdorf und die dahinter liegenden verschneiten Berge. Schneeberg und Rax heben sich mit ihrer weißen Silhouette vom blauen Himmel ab und bilden einen winterlichen Kontrast zum sonst ungewöhnlich warmen Märztag.
Zu Gast in Mandl’s Ziegenhof und bei seinen Stars – vielen, vielen Ziegen
Aber natürlich, wegen dem Ausblick sind wir nicht hergekommen (obwohl es schon auch ein guter Grund wäre, keine Frage).Viel mehr sind es die Ziegen, die uns angelockt haben. Natürlich sind wir auch neugierig auf den Ziegenhof an sich und die Produkte. Die werden nämlich auch in unserer Region im Supermarkt vertrieben und wurden schon ausgiebig von uns verkostet. Auch über den Betrieb selbst habe ich schon vorab einiges Positives gehört. Mit dem österreichischen Klimaschutzpreis ausgezeichnet, betrieben mit hauseigener Photovoltaikanlage und Hackschnitzelheizung für Hof und Käseproduktion. Alles im Sinne der größtmöglichen Nachhaltigkeit.
Aber ja, es sind die Ziegen, auf die wir neugierig sind. Die Stars des Hofs, um die sich hier alles dreht. Wir reißen uns also vom schönen Bergpanorama los und gehen zum Hofladen, wo wir herzlich begrüßt werden. Der stilvolle Laden ist gut mit regionalen Schmankerl und Köstlichkeiten gefüllt, die wir aber erst später in Augenschein nehmen können. Denn meine Große geht natürlich schnurstracks zum sogenannten „Goaß-Kino“. Zwei große Fenster, durch die neugierige Besucher direkt in den Ziegenstall schauen können.
Das Ziegenkino im Hofladen in Mandl’s Ziegenhof

„So viele Ziegen, die kann man gar nicht zählen“, ist das erste, das meine Tochter beim Anblick der Ziegen ausruft. Über 300 Ziegen leben hier, nicht alle in diesem Stall, aber fast. Das wurde mir jedenfalls erzählt, denn auch ich hab’ mit dem Zählen gar nicht angefangen. Nur die braunen und schwarzen zählen wir, denn davon gibt’s nicht so viele. Durch die großen Fenster beobachten wir die frechen Bewohner des Ziegenhofs und entdecken sogar eine Babyziege. Die jüngste Tochter (gerade 1 Jahr geworden) läuft zwischen den beiden Fenstern hin und her und genießt die Show. Die Große sitzt am Hocker und beobachtet alles ganz genau, während ich und meine Mama Kaffee trinken und dem Schauspiel amüsiert zusehen.
Nachdem wir am Donnerstag Nachmittag die einzigen Gästen sind, haben wir auch viel Zeit Fragen zu stellen. Wir hören beispielsweise, dass immer wieder neue Ziegen gekauft werden, um Inzucht zu vermeiden. Dass auch weibliche Ziegen Hörner und Bart haben können, oder dass man als Gruppe von sieben Personen auch durch den Hof geführt wird (gegen Voranmeldung). Dabei darf man dann auch einen Blick in den Stall werfen. Und weil wir wirklich die einzigen Gäste sind, dürfen wir ausnahmsweise auch so kurz in den Stall und die Ziegen hautnah anschauen. Worüber wir uns natürlich riesig freuen.
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Abseits von Führung, Stall und Hofladen gibt es noch mehr zu entdecken. Gleich nach dem Stall gelangen wir zum unübersehbaren, großen Ziegenkorridor. Hier können die Tiere vom Stall ins Freie kommen. In einem anschließenden Gehege, können sie an die frische Luft und ebenfalls von Besuchern beobachtet oder sogar gestreichelt werden. Könnten. Wenn sie denn draußen wären. Bei uns lässt sich keine blicken, nur die große künstliche Melkziege (die bei der Ankunft für etwas Verwirrung sorgte), leistet uns an diesem herrlichen Frühlingstag Gesellschaft. Sie wird als Dank auch mehrmals von unserer Großen besucht („die gfallt’ ma so“), wo sie auch gleich ihre Melkkünste unter Beweis stellt (sie hat es tatsächlich ansatzweise geschafft, ganz anders als ich).


Nach einigen Erinnerungsfotos im großen Bilderrahmen mit Wahnsinnshintergrund (Bucklige Welt hald, einfach schön), schauen wir uns das Zusatzangebot für Besucher an, die auf eine Führung verzichten: das Ziegenpanorama. Drei Holzboxen sind es (wenn ich mich recht erinnere), alle enthalten Informationen zum Hof, der Produktion und den Ziegen allgemein. Alle liebevoll und kindgerecht gestaltet. So fällt es uns leicht, auch ohne Führung viel über diesen besonderen Ort zu erfahren. Bevor es wieder heimwärts geht kaufen wir noch eine Ziegenkäserolle mit Bergkräutern und sagen durchs große Fenster „Tschüss“ zu den Ziegen.
Mandl’s Ziegenhof mit Kindern:
Wir haben ganz bewusst auf die Führung verzichtet, weil es mit zwei Kleinkindern (3 und 1) zu unruhig gewesen wäre. Der Ausflug ist aber auch ohne Führung absolut empfehlenswert. Ziegen gibt es dank Fenster im Hofladen immer zu sehen (und das nicht wenig), dazu gibt’s Kaffee und Getränke für die Eltern. Das Ziegenpanorama ist kindgerecht und spielerisch aufbereitet und hat auch unsere Dreijährige begeistert. Die Melkziege sowieso. So haben auch die Eltern bzw. Begleitpersonen ausreichend Zeit, sich die Informationen in den Holzboxen anzusehen und mehr über den Hof und die Arbeit hier zu erfahren. Highlight für die Kleinen sind aber unbestreitbar die Ziegen, die es in so einer Vielzahl auch selten zu sehen gibt. Und schlussendlich wurden wir hier so herzlich und freundlich behandelt, dass wir definitiv gerne wieder kommen.
Das rät dir freets für deinen Besuch auf Mandl’s Ziegenhof
- Parkplätze vor Ort vorhanden
- Barrierefrei zugänglich
- Führung gegen Voranmeldung ab 7 Personen, Preise auf der Website des Ziegenhofs ersichtlich.
- Vor dem Hofladen (hinter der ersten Tür) gibt es einen Automaten, an dem man rund um die Uhr Produkte vom Ziegenhof kaufen kann
- Kaffee und andere Getränke zum dort Konsumieren gibt’s auch im Hofladen.
- Lust auf mehr Einblicke und Verkostungen in der Buckligen Welt? Dann schau‘ dir unbedingt meinen Blogartikel „Genussreise durch die Bucklige Welt“ an. Hier gibt’s weitere tolle Produzenten, nicht weit vom Ziegenhof.

Zuletzt besucht: März 2020