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Wenn man so viele unterschiedliche Biere brauen kann, warum gibt es dann so wenige? Eine Frage, die sich der Bierbrauer Gerald Schwarz offenbar öfter stellte. Und die dazu führte, dass er vor 15 Jahren als Quereinsteiger begann Bier zu brauen. Erfolgreich. Im Schwarzbräu, das übrigens seinen Namen vom Gründer und nicht von etwaigen illegalen Geschäften hat, werden jährlich 15 unterschiedliche Biersorten hergestellt. Seit 2016 gibt es die Brauerei auch zu besichtigen und das dazugehörige Bier zu verkosten. Geführt wird von Gerald Schwarz selbst, der hier sein umfangreiches Wissen über Bier mit allen Interessierten teilt. Ein Top-Ausflugstipp für alle Bierliebhaber.
Nächster Stopp der Genussreise durch die Bucklige Welt: Schwarzbräu. Bei meinem letzten Aufenthalt im Land der 1000 Hügel stand diese kulinarische Station noch nicht auf dem Programm. Schlicht und einfach, weil es sie noch nicht gab. Brandneu ist hier also nicht nur der Freizeittipp, sondern auch die Location. Das Bier dazu weniger, das gibt es schon seit rund 15 Jahren. Damals hat Gerald Schwarz angefangen sich mit Bier auseinanderzusetzen. Zuerst eingemietet im Krumbacherhof im selben Ort, seit 2016 in der heutigen Brauerei. Als Quereinsteiger übrigens. Weil es ihm keine Ruhe ließ, dass es so wenige Biersorten gibt, so Gerald Schwarz.
Schwarzbräu:
Im Sinne der Biervielfalt
Schwarzbräu:
Im Sinne der Biervielfalt120 verschiedene Arten gibt es, um Bier zu machen. Da muss man einmal bedenken, welche Möglichkeiten sich da auftun. Welche Kreativität hier eingebracht werden kann. Und ganz dieser Vielfalt und diesen Möglichkeiten hat sich Gerald Schwarz mit seinem Schwarzbräu verschrieben. Denn nicht nur Auslöser ist diese Thematik geblieben, sondern ständiger Begleiter. So werden im Schwarzbräu rund 15 verschiedene Sorten im Jahr produziert. Zwar nicht gleichzeitig – das wäre für einen Ein-Mann-Betrieb dann doch etwas viel – aber übers Jahr verteilt. Ja und deswegen gibt es hier auch saisonabhängig Bier zu verkosten. Im Herbst und Winter beispielsweise die stärkeren Bock-Biere, bei unserem Besuch im September zum Beispiel ein Apfelbier. Grund genug, immer wieder auf eine Verkostung vorbei zu schauen!

Aber natürlich ist es auch eine Betriebsführung ein guter Grund.
Hinter den Kulissen: Eine Führung durch die Brauerei
Denn hier erfährst du einerseits mehr darüber, wie das Schwarzbräu und Bier im Allgemeinen produziert wird. Kannst die brandneu errichteten Räumlichkeiten besichtigen. Oder am Gerstenmalz, das für die Produktion des Biers verwendet wird riechen und das Korn durch die Finger laufen lassen. Erfährst mehr über die Inhaltsstoffe des Schwarzbräus und über dessen Zubereitung. Spannend. Vor allem, weil du dir vom Experten höchstpersönlich alle Fragen beantworten lassen kannst. Als Ein-Mann-Betrieb weiß Gerald Schwarz natürlich über jeden einzelnen Schritt von Wasser / Hopfen / Malz hin zum Bier Bescheid. Weil er es ja schließlich auch alles selbst macht. So weiß er beispielsweise zu berichten, dass der Hopfen aus Amerika eher nach Zitrusfrüchten schmeckt und jener in England nach Waldbeeren.

Vom Mythos Bierbauch, ertränkten Brauerinnen und dem Märchen vom MHD
Aber nicht nur das. Denn der Biersommelier hat sich im Laufe seiner Karriere auch ein immenses Wissen in Sachen Bier angeeignet. Was er nur allzu gerne weiter gibt. Spaß macht das zu sehen, welche Faszination das hopfenhaltige Getränk ausüben kann und welche Geschichten, da auftauchen. Immerhin in 13.000 Jahren Biergeschichte ist ja so einiges passiert, wovon natürlich allzu gerne berichtet wird. Und was natürlich zum Teil auch sehr gerne gehört wird.
So geht ein Schmunzeln und eifriges Nicken durch die Runde, als Gerald Schwarz vom Mythos Bierbauch erzählt. „Den gibt es nämlich gar nicht. Wenn sollte es Schweinsbratenbauch heißen, denn Bier an sich hat kaum Kalorien und keinen Zucker.“ Dass der daraus resultierende Hunger dann für den Schweinsbraten und wiederum für die Kalorien und den Bauch verantwortlich ist, dafür kann ja das Bier nichts.
Bei meiner Frage, wie lange denn das Schwarzbräu haltbar wäre schmunzelt wiederum Gerald Schwarz. Eines seiner Lieblingsthemen, dem er sich dann in aller Ruhe beim Verkosten widmen will. Weil, da muss man ein wenig ausholen, das braucht etwas Zeit. Zeit, die er sich eben auch bei der anschließenden Verkostung nimmt.
Gemütlich sitzen und Schwarzbräu trinken

Zwei verschiedene Biersorten werden verkostet und ganz genau erklärt, was hier ins Glas geleert wurde und in wie weit sich das eine Bier nun vom anderen unterscheidet. Warum die zweite Kostprobe fruchtiger schmeckt (tatsächlich nur der Hopfen, unvorstellbar). Oder warum auch das Glas Ausschlag auf den Geschmack gibt. Und natürlich auch die Sache mit dem „MHD“. Aber das fragst du ihn dann am besten bei deiner Betriebsführung selbst. Denn wie gesagt, da muss er weiter ausholen.
Das rät dir freets für deinen Besuch im Schwarzbräu
- Parkplätze sind ausreichend vorhanden
- Besucher unter 15 Jahren bekommen bei der Führung alkoholfreie Getränke zum Kosten
- Die Führung beinhaltet 2 Biere zum Verkosten
- Hör’ nicht auf dein Navi (denn das schickt dich vorbei) und halt einfach die Augen offen. Von der Autobahnabfahrt Krumbach kommend (von Wien) immer gerade aus fahren. Das Schwarzbräu befindet sich auf der linken Straßenseite.
- Kinderwagentauglich und barrierefrei
- Du kannst auch nur zum Kosten kommen. Beim Gassenverkauf gibt’s auch Kostproben (100-300ml) zu erwerben. Damit du vorher weißt, was du kaufst.
- Das Schwarzbier wird in der Region vertrieben – v.a. Wirtshäuser in der Buckligen Welt, stellenweise auch in Neunkichen und Wiener Neustadt.
Nützliche Hinweise für deinen Ausflug zum Schwarzbräu
Bundesstraße 100, 2851 KrumbachÖffnungszeiten: Gassenverkauf Do und Fr: 14:00–18:00; Sa: 10:00–16:00
Betriebsurlaub: 12.02 - 28.02. 2018
Führungszeiten: Sa. 14:00
Preis: Erwachsene 9,50; Jugendliche (7-15 Jahre): 7,00
Dauer: rund 70 Minuten
Aktualisiert: 31. Jänner 2018
Anmeldung zur Führung unter 0664/88550974 oder buchung@schwarzbraeu.at
www.schwarzbraeu.at