Wanderungen im Frühling in den Wiener Alpen, Aussicht auf die Neue Welt
Die ersten Frühlingsboten sichten, die Sonne genießen und zusehen, wie die Natur ringsum erblüht. Wanderungen im Frühling haben einen ganz besonderen Reiz und wer weiß wohin, kann in den Wiener Alpen wunderschöne Naturschauspiele beobachten.

Besonders schöne Wanderungen im Frühling in den Wiener Alpen

Bei Wanderungen im Frühling lässt sich die Natur besonders genießen. Wenn du mit offenen Augen und auf den richtigen Wegen gehst, entdeckst du wochenlang unterschiedliche Frühlingsblumen und erlebst mit, wie bekannte Orte regelrecht erblühen. Keine Ahnung wohin? Dann lies unbedingt weiter, denn ich hab‘ hier ein paar besonders schöne Frühlingswanderungen in den Wiener Alpen für dich zusammengestellt.

Inhaltsverzeichnis:

Im Schneeglöckchenwald zwischen Scheiblingkirchen und Thernberg
Frühlingswanderung am Bahnwanderweg zwischen Schneerosen und blühender Heide
Vogelgezwitscher und Pflanzenraritäten am Waldlehrpfad Bad Fischau
Wandern zwischen Veilchen und Bärlauch: am Mitterberg und Dachenstein bei Winzendorf
Links zu den ausführlichen Berichten

Es ist Anfang bis Mitte Februar und der Winter ist für dich vorbei. Du wartest sehnsüchtig auf wärmere Tage, auf Sonne, auf grüne Knospen und erste Blumen. Kennst du? Bei mir ist es jedes Jahr dasselbe. Auch wenn dieser Winter mit seinen schneereichen Tagen besonders schön war, seit Mitte Februar bin ich bereit für den Frühling. Spätestens nachdem ich die ersten Krokusse in unserem Garten entdeckt habe und seit Fotos und Erzählungen von ersten Frühlingsboten Lust auf eigene Entdeckungen machen. Sobald es das Wetter zulässt (und das tut es ja eigentlich meistens) möchte ich raus. Will die warmen Tage und immer stärker werdende Sonne bei Spaziergängen genießen und dabei, wenn möglich, bitte viele und vielfältige Frühlingsblumen zu Gesicht bekommen.

Ich habe also mein persönliches Netzwerk angezapft, meine eigenen Fotos und Erinnerungen hervorgekramt und einige besonders schöne Wanderungen im Frühling in den Wiener Alpen für euch.

 

Frühlingserwachen vor der eigenen Haustür

Kleine Anmerkung: Wer mit offenen Augen durch den Wald spaziert wird überall Frühlingsboten finden, auch wenn du natürlich keine Garantie vorab hast. Aber es ist genauso schön unerwartet eine Handvoll Kuhschellen, Veilchen oder Leberblümchen bei alltäglichen Spaziergängen zu entdecken. Oder – noch besser – durch die Neugierde angetrieben öfter raus zu gehen und Ausschau zu halten. Auch selbstverständlich: BITTE sorgsam mit den kleinen Schätzen umgehen und die Blumen weder pflücken, noch für ein Erinnerungsfoto zertrampeln.

 

Durch den „Schneeglöckchenwald“ in der Buckligen Welt

Sie sind wohl eine der ersten Blumen, die nach dem Winter aufblühen und uns von Februar bis März mit ihren kleinen weißen Blüten erfreuen. Viel Farbe bringen sie ja nicht in Garten und Wald, aber dafür umso mehr Freude. Die kleinen zarten weißen Glöckchen sind so hübsch anzusehen, besonders in großer Zahl. Wenn sie den Boden wieder weiß färben, nur mit Blüten statt Schnee.

 

Schneeglöckchen im Wald in der Buckligen Welt
Zwischen Februar und März verwandelt sich der Leitn‘-Weg zum Schneeglöckchenwald. Hunderte der Frühlingsblüher bedecken den Waldboden und machen die Wanderung auf dem 3km langen Weg zum besonderen Erlebnis.

Blick in den Wald bei Scheiblingkirchen mit Schneeglöckchen

Um so ein Schauspiel zu erleben, für einen Waldspaziergang durch hunderte blühende Schneeglöckchen fährst du am besten in die Bucklige Welt. Hier, zwischen Thernberg und Scheiblingkirchen, liegt der sogenannte „Leitn‘ Weg“. Ein Waldweg von 3 Kilometern (in eine Richtung), der an unzähligen Schneeglöckchen vorbeiführt. Massenhaft weiße Blüten und satte grüne Blumenstängel suchen sich zwischen Waldbäumen, Moos und altem Laub ihren Weg ans Licht. Sie verleihen dem Wald ab Mitte Februar ein ganz einzigartiges Feeling und machen den Spaziergang zum besonderen Erlebnis.

Neben Schneeglöckchen haben wir hier Mitte Februar übrigens auch einen frisch aufgeblühten Seidelbast entdeckt und am Ende einen Blick in die (zwar weniger botanisch aber kunsthistorisch sehr interessante) romanische Rundkirche in Scheiblingkirchen geworfen und die besondere Lichtstimmung genossen.

PS.: Ein kurzer Streifzug durch den Botanischen Garten Wien vor Jahren hat mich an zahlreichen Schneeglöckchen vorbeigeführt. Auch in der Wiener Lobau sollen besonders viele davon zu finden sein und in der sog. „Wüste“ im Weinviertel.

Am Bahnwanderweg durch Schneerosen & blühende Heide wandern

Ab März erblühen auch am Bahnwanderweg Frühlingsboten aller Art. Besonders das Teilstück zwischen Semmering und Breitenstein hat bei einer Wanderung im Frühling für Blumenliebhaber so einiges zu bieten. Eigentlich keine große Überraschung. Zahlreiche Lehrtafeln entlang des Bahnwanderwegs verraten, dass es hier botanisch hoch her geht. Schwalbenschwanz-Enzian, Herbstzeitlosen und Zyklamen haben uns bei unserer Wanderung im September begeistert. Im März – so verrät mir meine Oma – sind es die unzähligen Schneerosen, die botanisch interessierte Wanderer und Frühlingssuchende begeistern.´

Angeblich geht es hier schon kurz nach dem Bahnhof Semmering los. Wir starten wie gewohnt mit unserer kleinen Runde direkt beim Grandhotel Semmering (ehem. Kurhotel, Bhf. Wolfsbergkogel). Schon nach ein paar Metern entdecken wir am Waldboden die ersten Schneerosen und bald erreichen wir den Wald in Richtung Doppelreiterkogel und Aussichtswarte. Links und rechts des Weges ist der Waldboden mit Schneeheide bedeckt, die jetzt, Anfang März, gerade beginnt aufzublühen. Dort, wo sie von der Sonne verwöhnt wird, blüht sie bereits in den schönsten Lilatönen.

Heide am Bahnwanderweg
Ein Higlight bei der Wanderung im Frühling: die blühende Heide

Detail Heide am Bahnwanderweg

Nach dem wir du die berühmte Aussicht am 20Schilling Blick zu verschneiter Rax und Schneeberg genossen hast, wanderst du am besten noch ein kleines Stück weiter. Nicht zwingend bis nach Breitenstein (auch wenn die Wanderung wirklich empfehlenswert ist), aber in dessen Richtung. Hier wird die Heide etwas lichter und macht Platz für unzählige Schneerosen. Immer häufiger entdecken wir die edlen Frühlingsblüher. Manchmal sind sie etwas versteckt zwischen dem Laub des Vorjahres, manchmal aber auch prominent von der Sonne bestrahlt und in Szene gesetzt. Aufmerksame Wanderer entdecken mit etwas Glück auch den seltenen Seidelbast, der ebenfalls im März zu blühen beginnt.

Schneerose am Bahnwanderweg

PS.: Weitere Wanderungen im Frühling für Schneerosenfans. Schau – so der neueste Tipp, der an mich herangetragen wurde – auch zum Himberg bei Puchberg. Außerdem hab‘ ich von Schneerosen im Naturpark Falkenstein bei Schwarzau im Gebirge gehört.

 

Schöne Wanderungen im Frühling in den Fischauer Vorbergen

Auch die Fischauer Vorberge zwischen Markt Piesting, Bad Fischau, Winzendorf und Willendorf sind eine gute Adresse für frühlingshafte Spaziergänge und Wanderungen im südlichen Niederösterreich. Das große bewaldete Gebiet bietet einerseits nicht nur unzählige verschiedene Möglichkeiten, sondern auch versteckte Pflanzenraritäten, frohes Vogelgezwitscher und unterschiedliche, blühende Wildsträucher.

Am Waldlehrpfad und Vogelkundeweg in Bad Fischau

Vor allem die Vogelstimmen sind es, die am Waldlehrpfad in Bad Fischau fröhlich und lautstark den Frühling verkünden. Nicht umsonst befindet sich hier neben dem Lehrpfad auch ein Vogelkundeweg, der mehr über heimische Vögel lehrt. Schon am Beginn des 2,5km langen Rundwegs komme ich (und wohl auch alle anderen Spaziergänge) so richtig in Frühlingsstimmung. Direkt neben mir trommelt ein Specht lautstark gegen einen Waldbaum, über meinem Kopf flattert und zwitschert es. Auch wenn am Waldboden keiner der klassischen Frühlingsblüher zu finden ist (Schneeglöckchen, Krokus, Schneerosen o.Ä.) zeigen einige der Wildsträucher langsam erste Anzeichen vom Frühling.

Dirndstrauch

Kuhschelle, Bad Fischau

Doch wer genau schaut, kann auch hier eine großartige Entdeckung machen. Eher zufällig bemerke ich bei meiner Pause am Kaiserstein (übrigens: herrlicher Ausblick und super Sonnenplatz) im trockenen Gras Kuhschellen, die soeben aufblühen. Ein Highlight, das weiß ich von meinem Papa. Denn die Kuhschelle ist nicht nur eine überaus schöne, sondern vor allem seltene Frühlingspflanze, die unter Naturschutz gestellt wurde und gar nicht mehr so häufig zu finden ist.

 

Frühling am Mitterberg und Dachenstein: zwischen Leberblümchen, Wildsträuchern, Bärlauch und Veilchen

Ebenfalls Teil der Fischauer Vorberge ist der sogenannte Mitterberg bzw. Dachenstein zwischen Winzendorf, Netting und Willendorf. Eine kleine Erhebung (520m), die wir letztes Jahr so richtig erkundet haben. Denn der Wald hier ist nicht nur wunderschön, sondern liegt quasi vor unserer Haustür.

Bereits im März beginnen hier erste Anzeichen für den Frühling sichtbar zu werden. Am Winzendorfer Rundwanderweg 3 (der besagten Mitterberg einmal umrundet) erfreuen hier die ersten Leberblümchen Spaziergänger und Wanderer. Ab und zu kannst du auch hier blühende Heide entdecken und auch Haselnus- und Dirndlsträucher beginnen langsam aber sicher aufzublühen.

Vor allem Anfang April stehen diese dann in voller Blüte und auch andere Sträucher beginnen saftig grüne Blätter und Knospen zu bilden. Die gelben Blüten der Dirndlsträuchern und weiß blühende Schlehen erwecken den Wald zu neuem Leben. Wer zu Boden schaut entdeckt Veilchen und kleine violette Traubenhyazinthen, ein wenig früher mit etwas Glück auch die eine oder andere Kuhschelle (wir haben Reste davon im April gefunden). Anfang April ist aber vor allem der Bärlauch beeindruckend, der hier großflächig den Waldboden bedeckt.

PS.: Bärlauch gibt’s übrigens ab April auch am Peilstein und am Wiener Stadtwanderweg 3.

PIN Wanderungen im Frühling, Wiener Alpen
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Aktualisiert: Jänner 2022

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