Nach einer kurzen Anreise parken wir unser Auto und spazieren entlang der Schienen ein paar Schritte zum Fuße des Guglzipfs. Noch sind wir mitten in der kleinen Stadt, die vor über hundert Jahren von der Familie Krupp stark geprägt wurde. Auch wenn der Ort selbst einmal nach einer Besichtigungstour „schreien“ würde, kehren wir ihm heute den Rücken und marschieren schnurstracks in den Wald. Dort, beim Mühlsteig, folgen wir der rot-weißen Markierung hinein in die Natur und raus aus der Stadt.
Wandern zwischen alten Föhren, einem Tempel und leuchtenden Frühlingsblumen
Die ersten Meter wandern wir Wald steil bergauf. Der Waldlehrpfad schlängelt sich in Serpentinen durch das Laub vom Vorjahr, vorbei an hohen Schwarzföhren und informativen Lehrtafeln zum hiesigen Wald. Langsam spazieren wir nach oben, entdecken dabei leuchtend gelbe Primeln, lila Leberblümchen und genießen die Aussicht vom eindrucksvollen Tempel über den Ort. Bald schon haben wir die größte Steigung zurückgelegt und wandern nun gemütlich durch den Wald.

Während sich die Minimaus gemütlich in ihrere Wanderkraxe ausruht, springt unsere große Tochter vergnügt über Wurzeln, balanciert über Baumstämme (der Weg ist demnach nicht kinderwagentauglich) und entdeckt fast genauso aufgeregt wie ich die ersten Frühlingsboten zwischen dem trockenen Laub am Boden. Immer wieder überfliegen wir auch die Infotafeln, bis wir nach rund 30 Minuten in Richtung Waldhütte abbiegen.
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Waldhütte, Jubiläumswarte und Waldspielplatz: „oben“ am Guglzipf
Ein kleines Stück höher, auf 473m, liegt die einladende Hütte und die eindrucksvolle Jubiläumswarte. Schritt für Schritt rückt der weiße, 34 Meter hohe, Turm in unser Blickfeld und verspricht herrliche Aussichten über die Region. Die Aufregung bei unserer großen Madame wird jeden Meter größer, immerhin ist kein Aussichtsturm vor ihr sicher. Oben angelangt müssen wir aber enttäuscht feststellen, dass die Warte (coronabedingt) verschlossen ist.
Die (nicht unerhebliche) Enttäuschung darüber verfliegt jedoch recht schnell in Anbetracht der schönen Aussicht von der Waldhütte und des benachbarten Waldspielplatzes. Hier wird ausgiebig gerutscht, geschaukelt, gejausnet und geklettert, bevor es wieder über den breiten Forstweg retour zum Ausgangspunkt geht.
Tipps von freets für den Waldlehrpfad Guglzipf
- Parkplätze im Ort vorhanden (bspw. Mühlplatz)
- Anreise per Bahn bietet sich an, der Bahnhof ist nur wenige Gehminuten vom Ausgangspunkt entfernt
- Die Waldhütte ist über den Sängersteig oder Mühlsteig erreichbar. Wir haben (unbeabsichtigt) den Mühlsteig genommen und sind auf relativ direktem Weg zur Waldhütte gewandert. Die Runde mit dem Sängersteig ist auf Bergfex gut zu finden.
- Einkehrmöglichkeit: Waldhütte am Guglzipf mit toller Aussicht
- Der Waldlehrpfad ist nicht kinderwagentauglich, die Waldhütte ist aber theoretisch per PKW erreichbar, auf der Straße bzw. dem Forstweg wäre also auch ein Kinderwagen möglich.
- Bei der Waldhütte gibt’s auch einen schönen kleinen Spielplatz und die Jubiläumswarte mit tollen Aussichten über die Umgebung
Besucherinfos
Ausgangspunkt: Mühlplatz / Bahnhofstraße, 2560 BerndorfÖffnungszeiten: jederzeit; Öffnungszeiten Waldhütte: April – September täglich außer Donnerstag 09:00–19:00, Oktober–März täglich außer Do und Freitag 09:00–19:00
Preis: kostenlos
Länge: 2,9km und 162hm
Schwierigkeitsgrad: leicht
Dauer: 1,5 Stunden
Aktualisiert: Februar 2022
Zuletzt besucht: März 2021